B&G Bewegungstherapie und Gesundheitssport 2010; 26(1): 6-11
DOI: 10.1055/s-0029-1224761
WISSENSCHAFT

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Daten für präventive Taten!

Bewegungsförderung für Kinder aus sozial schwachem MilieuData for preventive deedsMotor development for children from socially disadvantaged quartersK. Eckert1
  • 1Institut für Sport und Sportwissenschaft der Universität Heidelberg
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Publication History

2009

2009

Publication Date:
15 February 2010 (online)

Zusammenfassung

Kinder aus sozial schwachem Milieu wachsen häufig unter Lebensumständen auf, die wenig Raum zur freien motorischen Entfaltung zulassen. Die soziale Lage der Familie und deren Lebensstil beeinflussen die sportliche Aktivität der Kinder darüber hinaus negativ. Da Bewegung aber als eine der Schlüsselvariablen kindlicher Entwicklung gilt und dem Sport neben einem hohen sozialisierenden auch ein gesundheitsförderliches Potenzial zugesprochen wird, muss es ein Ziel der Sportwissenschaft sein, diese Kinder in ihrer motorischen Entwicklung möglichst früh zu unterstützen und zu fördern. Mit diesem Anliegen wurde das Bewegungsprogramm „5 mal 20 = 100 % fit“ entwickelt und in 10 Mannheimer Kindergärten in sozial benachteiligten Stadtteilen durchgeführt. Einige wichtige Evaluationsergebnisse werden in diesem Artikel präsentiert. 

Abstract

Children from socially weak environments frequently grow up under life circumstances with few possibilities for free motor development. The social situations of the families and life-styles have a predominantly negative influence on the sporting activities of the children. Movement is regarded as one of the key variables of development where sporting activities play a high socialisation role and is of potential benefit to health. It is therefore an important objective to support and promote the motor development of these children as early as possible.
Consequently, the movement program „5 mal 20 = 100 % fit!“ was developed and carried out in 10 kindergartens in Mannheim in socially disadvantaged quarters. Some important results of the evaluation are presented in this article.

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Korrespondenzadresse

Dr. Katharina Eckert

Universität Leipzig · Institut für Rehabilitation, Sporttherapie und Behindertensport

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