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DOI: 10.1055/s-0029-1230274
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Angiographische Bewertungsmöglichkeiten pathologischer Heilungsprozesse der Frakturen
Angiographic evaluation of abnormal fracture repairPublication History
Publication Date:
03 August 2009 (online)
Zusammenfassung
Die pathologischen Frakturenheilungsvorgänge werden in drei Gruppen eingeteilt, und zwar die verzögerte Heilung, die reaktive und die reaktionslose Pseudarthrose. Zwischen diesen Zuständen kommt es laufend zu Übergängen, so daß die routinemäßige Röntgenographie nur fähig ist, nach dem morphologischen Zustand die bereits entwickelten Formen des reaktiven Typs zu klassifizieren. Die Angiographie jedoch vermag, je nach der para- und interfragmentären Vaskularisation, die bei manchen Typen auch mit der Gefäßneubildung verbunden ist, den Vitalitätsgrad der Haupt- und Nebenfragmente zu bewerten. Diese Heilungspotenz hängt unmittelbar von dem Durchblutungszustand der umliegenden Muskulatur, des Unterhautzellgewebes und der Haut ab. Sämtliche Gefäßveränderungen erstreben die Bildung eines selbständigen, von dem Gesamtkreislauf der Extremität dynamisch abgesonderten Kreislaufs, der die erhöhte Saturation an den Stellen der Heilungsvorgänge der Knochenneubildung garantieren kann.
Die Angiographie kann zur Bestimmung der Fragmentenheilungspotenz und der Prognose führen, aber auch zur Bewertung des Schicksals der Autotransplantate und zur Planung und Bestimmung der Tragbarkeit der Behandlungs- und Rekonstruktionseingriffe, die in der Zeit einer unvollkommenen Vitalisation zur Progression der Fragmentenavitalisation führen könnten.
Summary
Abnormal healing of fractures has been divided into three groups: delayed healing, reactive and non-reactive pseudoarthrosis. There are many transitions between these. Routine radiography can only classify these after their morphological appearance. Angiography is able to provide information regarding the vitality of major and minor fragments according to the type of para- and interfragment vascularisation; in some cases there may also be some neovascularity. The potential for union depends directly on the vascularisation of the surrounding muscles, of the subcutaneous tissues and of the skin. Vascular changes result in the formation of an autonomous circulation, independent dynamically of the vessels in the extremity and which can guarantee an increased saturation during healing by new bone formation. Angiography can provide an estimate of the likelihood of union and thereby provide a prognosis; it can also help to predict the fate of autotransplants and the strength of surgically reconstructed bone, since inadequate circulation may result in devitalisation of fragments.