Rofo 1978; 129(8): 151-157
DOI: 10.1055/s-0029-1230983
Originalarbeiten

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Antirefluxplastik bei Ösophagusvarizen

Anti-reflux plasty for oesophageal varicesH. Vogel, K. Dahm, E. Bücheler, H. W. Schreiber
  • Aus der Radiologischen Klinik, Abteilung Röntgendiagnostik (Direktor: Prof. Dr. E. Bücheler) und aus der Chirurgischen Klinik, Abteilung Allgemeinchirurgie (Direktor: Prof. Dr. H. W. Schreiber) der Universität Hamburg
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Publication Date:
31 July 2009 (online)

Zusammenfassung

Bei 36 Patienten mit Ösophagusvarizen wurde eine Sperroperation, „die Antirefluxplastik“, zur Verhütung des Refluxes in die Speiseröhre durchgeführt mit dem Ziel, die Reizung der Ösophagusschleimhaut durch Magen- und Duodenalsekret zu verhindern. Die „Antirefluxplastik“ besteht aus einer distalen Gastrektomie mit orthograder isoperistaltischer Jejunuminterposition (Länge des Interponats 20 cm) zwischen Magenrest und Duodenum und Fundus-Fornix-Fixation. Sowohl in den ersten drei Wochen als auch drei Monate und länger nach dem Eingriff war ein geringgradiger Übertritt von Kontrastmittel aus dem Interponat in den Magenrest und aus dem Duodenum ins Interponat nachweisbar. Die aus dem Zwölffingerdarm ins Interponat zurückfließende Menge war jedoch so gering und gelangte nur in den an die Jejunoduodenostomie angrenzenden Teil, daß ein duodenogastraler Reflux ausgeschlossen werden konnte. Die Fundus-Fornix-Fixation bedingte keine radiologisch faßbaren Veränderungen des Austausches von Magen- und Speiseröhreninhalt. Die zwischengeschaltete Jejunumschlinge übernahm einen Teil der Depotfunktion des Magens, fraktionierte die Abgabe des Mageninhalts an die tieferen Darmabschnitte und wirkte als Ventil bzw. Gleichrichter für den Transport im oberen Verdauungstrakt.

Summary

An operation to prevent reflux was carried out in 36 patients with oesophageal varices; its aim was to prevent ulceration of the oesophageal mucosa due to gastric or duodenal secretions. The anti-reflux plasty consists of a distal gastrectomy with orthograde, isoperistaltic interposition of 20 cm. of jejunum between the gastric remnant and the duodenum, and fixation of the fundus and fornix. During the first three months, and even somewhat later, there was a little passage of contrast from the interposed jejunum into the stomach and duodenum. The reflux from the duodenum was, however, very small and only reached the vicinity of the stoma so that a duodeno-gastric reflux could be practically excluded. The fundus-fornix fixation resulted in absence of radiologically demonstrable gastro-oesophageal reflux. The interposed jejunal loop took over in part the function of the stomach, regulated gastric emptying and acted as a valve during upper gastro-intestinal transport.