Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0030-1255044
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Erstickungsgefahr bei einem 4 Wochen alten Säugling durch eine massive Halsschwellung
Danger of Asphyxiation of a 4 Weeks Old Baby by a Massive Cervical SwellingPublication History
Publication Date:
16 June 2010 (online)
Einleitung
Die stationäre Einweisung eines 41 Tage alten Säuglings erfolgte zunächst unter dem Verdacht auf eine Bronchiolitis in ein peripheres Krankenhaus. Zu diesem Zeitpunkt bestand eine Nasenatmungsbehinderung mit zunehmender Luftnot und hörbarem inspiratorischem Atemgeräusch. Fieber bestand nicht, die Entzündungsparameter waren erhöht: CRP 134 mg/l, Leukozyten 25,3 Gpt/l. Eine antibiotische Therapie wurde eingeleitet, im Verlauf des Aufnahmetages kam es aber zu einer zunehmenden Verlegung der oberen Atemwege mit progredientem Stridor durch eine linkszervikale Schwellung. Die Sicherung der Atemwege erfolgte auswärts noch vor Verlegung in unsere Klinik mit einer Larynxmaske.
Zum Aufnahmezeitpunkt auf der Kinderintensivstation atmete der eutrophe weibliche Säugling spontan über die Larynxmaske, war kreislaufstabil aber blass, marmoriert und zentralisiert mit großer Raumforderung im Bereich des linken Kieferwinkels (ca. 3×4 cm, nicht gerötet, nicht überwärmt). Anamnestisch verlief die Schwangerschaft, die Geburt und die postnatale Adaptation unauffällig. Zu Aufnahmezeitpunkt litt die Mutter unter einer eitrigen Angina, der Säugling wurde nicht gestillt.
Die Tonsillenregion links war deutlich vorgewölbt und nach medial verlagert, der Rachenring gerötet. Die antibiotische Therapie mit Cefotaxim wurde um Ampicillin und Sulbactam erweitert. Die Larynxmaske wurde durch eine orotracheale Intubation ersetzt. Weitere Befunde: Thrombozyten 562 Gpt/l, Fibrinogen 7,04 g/l, monozytär-neutrophiles Differenzialblutbild und positiver Streptokokken-Schnelltest. Influenza-A-Schnelltest negativ.