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DOI: 10.1055/s-0030-1262476
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York
Chronische Schmerzen nach Operationen – Topthema trotz dürftiger Studienlage
Publication History
Publication Date:
21 July 2010 (online)
Wir wissen seit langer Zeit, dass einige Patienten noch Monate und Jahre nach einer Operation unter Schmerzen leiden. Im Falle von Amputationen, Thorakotomien oder Mastektomien sind mehr als 50 % der Patienten betroffen, aber auch nach kleineren Eingriffen wie Herniotomien oder Appendektomien geben bis zu 10 % der Patienten Schmerzen an, die die postoperative Phase teilweise lange überdauern. Allgemein werden Schmerzen bis zu 3 Monaten nach dem Erstauftreten als persistierend und ab 3 bis 6 Monaten als chronisch angesehen. Erst allmählich werden die neurobiologischen, genetischen und psychosozialen Faktoren bekannt, welche die Schmerzchronifizierung begünstigen. In der Zusammenschau mit klinischen Untersuchungen ergeben sich so zahlreiche interdisziplinäre und interprofessionelle Therapieansätze, welche geeignet erscheinen, die Entwicklung chronischer Schmerzen nach Operationen positiv zu beeinflussen.
Prof. Dr. med. Wolfgang Koppert
Email: Koppert.Wolfgang@mhhannover.de