Aus der Gutachtenpraxis: Wann ist eine Anzeige wegen des Verdachts einer Lärmschwerhörigkeit zu erstatten?

Einleitung

Es ist allgemein bekannt, dass Berufskrankheiten meldepflichtig sind. Das gilt insbesondere auch für die berufliche Lärmschwerhörigkeit nach Nr. 2301 der Berufskrankheitenverordnung [1]. Unsicherheit besteht dagegen bei der Frage, wie groß der Hörverlust sein muss, um eine Meldepflicht auszulösen. Nach dem Urteil des BSG vom 27.07.1989 [2] ist dies schon der Fall, wenn ein regelwidriger Befund vorliegt! Bedeutet diese Feststellung, dass auch schon eine lärmbedingte Hochtonsenke von 10 dB oder 20 dB an den zuständigen Unfallversicherungsträger gemeldet werden muss?

• Literatur

• 1 Gesetze z. B. über www.bundesrecht.juris.de
• 2 www.sozialgerichtsbarkeit.de
• 3 Königsteiner Empfehlung: Empfehlung für die Begutachtung der Lärmschwerhörigkeit (BK-Nr. 2301) 5. Aufl. 2011 (im Druck)
• 4 Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses über die Verordnung von Hilfsmitteln in der vertragsärztlichen Versorgung (Hilfsmittel-Richtlinie/HilfsM-RL) in der Neufassung vom 16. Oktober 2008 Bundesanzeiger 2009, Nr. 61 S. 462
• 5 Baldus S, Jürgens WW, Niemeyer W. u. P. Plath: Empfehlungen für die Erstattung einer ärztlichen Anzeige bei Verdacht auf eine berufliche Lärmschwerhörigkeit. HNO Informationen 1/ 1999; 32-33
• 6 Vertrag Ärzte/Unfallversicherungsträger www.dguv.de
• 7 Brusis T. BK-Anzeige 2301 bei Rentnern. HNO 2000; 48: 625