Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0032-1306279
Schwere Dysphagie nach Radiochemotherapie eines Nasopharynxkarzinoms
Severe Dysphagia Following Radiochemotherapy of Nasopharyngeal CarcinomaPublication History
Publication Date:
02 March 2012 (online)
Anamnese
Ein 65-jähriger Patient stellte sich September 2009 mit rezidivierenden schweren Aspirationen und Pneumonien zur Dysphagie-Diagnostik vor. 10 Jahre zuvor war ein undifferenziertes Nasopharynxkarzinom mittels kombinierter Radiochemotherapie behandelt worden (cT4 cN2 cM0; Bestrahlungsdosis 71 Gy, Chemotherapie mit 5-Fluorouracil und Mitomycin C).
Nach der Radiochemotherapie beeinträchtigten Mundtrockenheit und Kieferklemme den Patienten, die orale Nahrungsaufnahme gelang jedoch weitgehend problemlos. Ab Winter 2008 traten zunehmend Schwierigkeiten bei der Nahrungsaufnahme auf.
Wegen wiederholter Aspirationspneumonien wurde der Patient in einer internistischen Klinik aufgenommen und untersucht. Der Versuch der Einlage einer Ernährungssonde via Gastroskopie (PEG) gelang aufgrund der nicht näher beschriebenen „anatomischen Situation“ nicht und erfolgte mittels Laparotomie. Ein konsiliarische Untersuchungen durch die Neurologie ergab keinen Anhalt für eine neurologische Ursache der Schluckstörung, ein HNO-ärztliches Konsil beschrieb beidseits mobile Stimmlippen, keinen Anhalt für eine tumoröse Veränderung und eine ausgeprägte Aspiration nach dem Schlucken blauer Flüssigkeit. Die Videofluoroskopie beschrieb eine reduzierte Larynxelevation und einen direkten Übergang des Bolus in den Larynx, wobei erst nach Füllung des Vestibulums ein Überlaufen in den Hypopharynx erfolgte ([Abb. 1]). Computertomografisch ergab sich kein Hinweis auf einen Rezidivtumor.