„Wir brauchen ein Gesetz!“ – Brauchen wir ein Gesetz?

Die fortwährende und aktuelle Debatte um „die Sterbehilfe“ ist immer noch geprägt von Missverständnissen, auch begrifflicher Art. Sie wird zudem erschwert durch verschiedene, sich teils kreuzende Argumentationslinien, die nicht nur im eigentlichen Sinn die verschiedenen Handlungsformen von „Sterbehilfe“ und ihre ethischen Implikationen begründen oder kritisieren, sondern auch z. B. vermeintliche Fehlentwicklungen in unserer angeblich nicht mehr zu Leid-Ertragen fähigen, allzu hedonistischen Gesellschaft als Ursache dieser Diskussion in den Raum stellen. Weitere Argumentationslinien beziehen sich auf die Rolle der Palliativmedizin als „Alternative zur Sterbehilfe“ und erhoffte Lösung des Problems, oder auf die Handlungsmöglichkeiten unserer Fachgesellschaft, der DGP, sich unter Einbezug der dort vorhandenen multiprofessionellen klinischen und ethischen Expertise fundiert und wirksam zu einem solchen Thema zu positionieren (wo doch auch wir als DGP die Bandbreite der moralischen Wertvorstellungen unserer Gesellschaft abbilden).