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DOI: 10.1055/s-0035-1563475
Von Indikationen und Kollegialität
Publication History
Publication Date:
18 September 2015 (online)
Jeder von uns muss in Klinik und Praxis aufgrund der aktuellen und manchmal begrenzten Erkenntnislage jeden Tag eine Unmenge von Entscheidungen treffen. Bei manchen Entscheidungen haben wir selber etwas „Kopfschmerzen“, weil die Sachlage trotz reichlicher Erfahrung bei einem selbst und trotz Zuhilfenahme von Leitlinien eben nicht immer so eindeutig ist, wie man das selber gerne hätte – jeder von uns würde gerne ruhig schlafen, ohne Gewissensbisse. Im Nachhinein und deutlich später wären öfter auch andere Entscheidungen möglich gewesen. Deshalb ist das Vertrauen in die Medizin und die gegenseitige Kollegialität vor solchem Hintergrund besonders wichtig. So kann man bei weitgehend normalem Aussehen einer Papille und grenzwertigem Augendruck durchaus unterschiedliche Entscheidungen treffen: Man kann sich für oder gegen die Applikation von Augentropfen, für oder gegen eine invasive Glaukom- OP oder für oder gegen einen minimalen Eingriff wie den SLT-Laser entscheiden. Wie immer die Wahl auch ausgefallen ist, gibt es wahrscheinlich gute Gründe für dieses oder jenes Vorgehen.