Nervenheilkunde 2003; 22(08): 397-400
DOI: 10.1055/s-0038-1626321
Original- und Übersichtsarbeiten/Original and Review Articles
Schattauer GmbH

Polyneuropathie-Abklärung: Was leistet die Elektrophysiologie?

Polyneuropathy – electrophysiologic approach
M. Stöhr
1   Neurologische Klinik des Klinikums Augsburg (Prof. Dr. Manfred Stöhr)
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
19. Januar 2018 (online)

Zusammenfassung

Der Nachweis und die ätiologische Zuordnung einer Polyneuropathie zählen zu den häufigsten und schwierigsten Aufgaben des Neurologen. Diese Aufgabe zu lösen ist umso dringlicher geworden, je häufiger behandelbare Formen von Polyneuropathie aufgedeckt werden. Um nicht in jedem Einzelfall das gesamte Ursachenspektrum abklären zu müssen, empfiehlt sich als erster diagnostischer Schritt eine standardisierte elektromyographische und neurographische Untersuchung, um axonale und demyelinisierende Typen ebenso wie distal- oder proximal-akzentuierte, symmetrische oder multifokale Formen aufzudecken. Auf diese Weise lassen sich Untergruppen von Polyneuropathien ermitteln, innerhalb derer gezielt nach der jeweiligen Ursache gefahndet werden kann.

Summary

Hereditary and acquired neuropathies may be classified according to their presumed pathogenetic basis as axonal and demyelinating neuropathies. They additionally differ in regard to the site of the morphologic changes, which may be distally, proximally or distributed in a multifocal manner. The diagnostic approach with needleEMG, motor and sensory nerve conduction studies, F-wave examinations and H-reflexes has to be planned in correlation to the morphologic changes, their severity and distribution.

 
  • Literatur

  • 1 Dumitru D, Amato AA, Zwarts M. Electrodiagnostic Medicine. 2. Ed.. Philadelphia: Hanley und Belfus; 2002
  • 2 Stöhr M. Atlas der klinischen Elektromyographie und Neurographie. 4. Aufl. Stuttgart: Kohlhammer; 1998
  • 3 Stöhr M, Kraus R. Einführung in die klinische Neurophysiologie – EMG, EEG, evozierte Potentiale. Darmstadt: Steinkopff 2002
  • 4 Stöhr M, Dichgans J, Buettner UW, Hess ChW. Evozierte Potentiale. 4.Aufl. Heidelberg: Springer; 2004