PPH 2015; 21(05): 220-221
DOI: 10.1055/s-0041-103951
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Publikationsdatum:
22. September 2015 (online)

DEMENZ

Schützt Bildung das Gehirn?

Die Lebenserwartung von Menschen, die an einer frontotemporalen Demenz (FTD) erkrankt sind, hängt unter anderem von der beruflichen Tätigkeit der Betroffenen ab: Patienten mit hoch qualifizierten Berufen überleben nach der Diagnose um bis zu drei Jahre länger als Menschen mit weniger qualifizierter Tätigkeit.

Forscher von der Universität Pennsylvania in Philadelphia hatten untersucht, ob geistig anspruchsvolle Berufe die Überlebensdauer nach der Diagnose der Krankheit verlängern können. Im Mittel überlebten die Patienten mit FTD etwa sieben Jahre (81 Monate), nachdem Angehörige bei ihnen erstmals ein dauerhaft ungewöhnliches Verhalten beobachtet hatten. In der Gruppe mit dem niedrigsten Beschäftigungsstatus waren es jedoch durchschnittlich nur 72 Monate und in der am höchsten qualifizierten Gruppe waren es 116 Monate.

Eine mögliche Erklärung könnte sein, dass eine geistig fordernde Betätigung dazu führt, dass das Gehirn kognitive Reserven ausbildet. Dadurch könnte der durch eine neurodegenerative Erkrankung verursachte Zellenabbau ausgeglichen und die geistige Leistungsfähigkeit trotz Fortschreiten der Erkrankung lange Zeit aufrechterhalten werden.

Quelle: idw/Deutsche Gesellschaft für Neurologie