Aktuelle Neurologie 2016; 43(04): 229
DOI: 10.1055/s-0042-108022
Editorial
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Plötzlicher unerwarteter Tod bei Epilepsie (SUDEP): Erste Ansätze zu einer Prophylaxe

Sudden Unexpected Death in Epilepsy (SUDEP): First Steps to Prophylaxis
G. Krämer
Neurozentrum Bellevue
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
18. Mai 2016 (online)

Der plötzliche unerwartete Tod bei Epilepsie (engl. sudden unexpected death in epilepsy; SUDEP) ist ein im Detail bislang pathogenetisch noch weitgehend ungeklärter Tod bei Epilepsie ohne Anhalt für ein relevantes Trauma oder Ertrinken, oft nach einem Anfall, aber ohne Hinweise auf einen Status epilepticus. Er tritt meist nachts im Schlaf auf, Hinweise auf anfallsbedingte schwerwiegende Verletzungen fehlen, in der Regel gibt es keine Augenzeugen des Ereignisses, und die Betroffenen werden tot in ihrem Bett aufgefunden.

Man geht größenordnungsmäßig von einer Häufigkeit von etwa 1 pro 1000 Patientenjahre aus (bei schwer behandelbaren Epilepsien bis zu 10), weshalb SUDEP-Fälle in großen Epilepsiezentren mit entsprechenden Ambulanzen mindestens einmal pro Jahr zu erwarten sind.

 
  • Literatur

  • 1 Krämer G, Wieser H-G, Tuxhorn I. im Namen des Königsteiner Arbeitskreises für Epilepsie et al. Plötzlicher, unerwarteter Tod bei Epilepsie (SUDEP): Aktueller Wissensstand und Konsequenzen für die Information von Patienten und Angehörigen. Akt Neurol 2007; 34: 162-165
  • 2 Hampel KG, Elger CE, Surges R. Epidemiologie, Pathophysiologie und Prävention des SUDEP. Akt Neurol 2016; 43: 230-236
  • 3 Ryvlin P, Cucherat M, Rheims S. Risk of sudden unexpected death in epilepsy in patients given adjunctive antiepileptic treatment for refractory seizures: a meta-analysis of placebo-controlled randomised trials. Lancet Neurol 2011; 10: 961-968