CNE Pflegemanagement 2016; 03(05): 4
DOI: 10.1055/s-0042-113916
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Publication Date:
05 December 2018 (online)


Das Krankenhaus der Zukunft


Krankenhäuser müssen umdenken und sich inhaltlich und strukturell verändern, um die Gesundheitsversorgung der nächsten 15 Jahre sicherzustellen. Das geht aus der Studie „Die Zukunft der Krankenhäuser: wenige Exzellenzzentren, viele kommunale Grundversorger“ hervor. Kliniken sollten sich demnach stärker mit anderen Unternehmen vernetzen und starre Abteilungsgrenzen abbauen. Auf diese Weise könnten gemeinsames Wissen und personelle sowie materielle Ressourcen effektiver genutzt werden. Außerdem empfehlen Forscher, die Präventivmedizin stärker zu fördern und moderne Technologien einzusetzen. So könnte etwa die Fernüberwachung chronisch Kranker mittels mobiler Anwendungen die Verweildauer verkürzen. Die Wissenschaftler schlagen vor, einige wenige Kliniken in multidisziplinäre Exzellenzzentren umzuwandeln. Auf diese Weise können hochspezialisierte Experten und Geräte an einem Ort untergebracht werden. Routinefälle sollten kommunale Häuser zu geringeren Kosten übernehmen.


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Prof. Dr. Christian Schmidt
Vorstandsvorsitzender Universitätsmedizin Rostock

Das Krankenhaus der Zukunft wird stärker mit anderen Häusern, Niedergelassenen und Apotheken vernetzt sein. Dabei werden Kliniken in ländlichen Strukturen Aufgaben der Koordination und Sicherstellung der Gesundheitsversorgung übernehmen. Hier können neue Geschäftsfelder entstehen, die innerhalb langer Versorgungsketten die Chance bieten, zu überleben. Dieser Wettbewerb wird inhaltlich vor allem im Wettbewerb um Fachkräfte entschieden, denn lange Versorgungsketten werden neue Berufsgruppen wie Case Manager und Koordinatoren mit sich bringen. Alles in allem bietet diese Entwicklung für pfiffige Häuser mehr Chancen als Risiken. Doch wie sagte Deming so schön: „Sie müssen das nicht tun. Überleben ist keine Verpflichtung.“