PPH 2016; 22(06): 292-293
DOI: 10.1055/s-0042-116206
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Publication Date:
23 November 2016 (online)

Schizophrenie: kleiner Hippocampus

Bei Menschen mit einer schizophrenen Psychose ist der Hippocampus im Schläfenlappen häufig kleiner als bei gesunden Menschen. Ob diese Veränderungen der Hirnstruktur eine Folge der Krankheit und der damit einhergehenden Medikation darstellen oder bereits vor ihrem Ausbruch zu beobachten sind, war bisher nicht geklärt.

Basler Wissenschaftler untersuchten deshalb, ob bekannte, mit Schizophrenie assoziierte Risikogene in Zusammenhang mit dem Hippocampus stehen. Dies scheint der Fall zu sein: Je höher die Anzahl der Risikogene einer Person war, desto kleiner war das Volumen des Hippocampus dieser Person, und zwar bereits bevor sich die Erkrankung manifestiert.

Dieser Befund ist für das Verständnis der neurobiologischen Faktoren der Schizophrenie von Bedeutung. Zwar ist es bekannt, dass keiner der verbreiteten Risikofaktoren (zum Beispiel Gene, Umwelt, ungünstiges soziales Umfeld) dazu genutzt werden kann, um bei einem einzelnen Individuum den Ausbruch einer Psychose vorherzusagen. Dennoch ist durchaus denkbar, dass Personen mit einem kleinen Hippocampus anders auf Therapien ansprechen als Personen, bei denen der Hippocampus normal ausgeprägt ist.

Quelle: Universität Basel