Psychother Psychosom Med Psychol 2016; 66(12): 457
DOI: 10.1055/s-0042-119578
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

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Publication Date:
06 December 2016 (online)

Liebe Leserinnen und Leser,

in vielen Familien gehören Christmesse und Festtagsbraten zu den liebgewonnenen Ritualen an den Weihnachtsfeiertagen. Doch nicht alle Menschen können Weihnachten unbeschwert genießen: Die Prävalenz von Adipositas nimmt in Deutschland immer weiter zu. Egal ob Frau oder Mann – rund ein Viertel der Deutschen leidet unter starkem Übergewicht. Ein bariatrischer Eingriff wird von vielen Betroffenen als „letzte Chance“ angesehen. Dabei kann die anfangs rasante Gewichtsabnahme oftmals nicht über lange Zeiträume gehalten werden. Der Opera„tionserfolg oder auch Misserfolg hängt von vielen verschiedenen körperlichen und psychischen Faktoren ab. Wie sich das Bindungsmuster eines Patienten auf das langfristige Ergebnis einer bariatrischen Operation auswirkt haben nun J. Appel et al. näher untersucht (ab S. 465). Glaube und Religion sind für viele Menschen mit psychischen Störungen nicht nur in der Weihnachtszeit ein wichtiges Thema. Eine Querschnittsstudie in einer religiös geprägten Region Süddeutschlands hat nun gezeigt, dass rund zwei Drittel der Therapeuten Religion für ein relevantes Thema in der Psychotherapie halten, aber nur etwa ein Fünftel routinemäßig eine Religionsanamnese erheben (ab S. 473). Die Einbindung von Religion bzw. Spiritualität in die psychotherapeutische Intervention korreliert meist mit den persönlichen religiösen Bezügen der Therapeuten. Zwischen Psychotherapeuten und Allgemeinbevölkerung besteht nach Angaben der Autoren daher eine „Religionslücke“.

Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre und geruhsame Feiertage!