VPT Magazin 2022; 08(06): 8-9
DOI: 10.1055/s-0042-1758413
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RUDERN FÜRS LEBEN – MARTIN STENGELE AUF HOHER SEE FÜR DEN MUKOVISZIDOSE E.V.

Ein sportliches Vorhaben sucht Unterstützung: Martin Stengele nimmt an der Talisker Whisky Atlantic Challenge 2024 teil – einem der härtesten Ruderrennen der Welt. Als Soloruderer will er 3.000 Seemeilen in 60 bis 90 Tagen zurücklegen. Ohne Motor, nur mit Muskelkraft. Was ihn antreibt: Der Reinerlös aus dem Verkauf seines Atlantik-Bootes geht nach der Aktion an den Mukoviszidose e.V. Guter Plan! Hier erfahrt ihr mehr darüber.

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(Foto: MAREN KINDLER PHOTOGRAPHY)

1 Was ist die Talisker Whisky Atlantic Challenge?

Die Talisker Whisky Atlantic Challenge gibt es schon seit 1997. Seitdem findet sie einmal pro Jahr mit wechselnden Start- und Zielhäfen statt. Eines blieb unverändert – die Überquerung des Atlantiks. Das spanische Unternehmen „Atlantic Campaigns SL“ organisiert die Regatta seit 2012. Talisker Whisky ist seit 2011 Hauptsponsor. Die Transatlantikregatta gilt als eines der taffsten Ruderrennen weltweit: 3.000 Seemeilen liegen zwischen dem Start- und Zielhafen. Martin Stengele wagt das Unfassbare und tritt 2024 als erster deutscher Soloruderer zu dieser Herausforderung an.

2 Zahlen & Fakten rund um das Rennen 2024.

Umgerechnet 5.500 Kilometer sind vom Start auf La Gomera (Kanarische Inseln) bis zum Zielhafen zurückzulegen. Genauer gesagt geht es Mitte Dezember 2024 im Hafen von San Sebastian de la Gomera los und der Zielhafen liegt auf der schönen Insel Antigua. Als Soloruderer rechnet Stengele damit, dass er mindestens 60 bis 90 Tage für die Atlantiküberquerung brauchen wird. Mit seinem hochseetauglichen Ozean-Soloruderboot wird er es mit mit jeder Witterung aufnehmen – ob 40 Grad Celsius Hitze oder zehn Meter hohe Wellen. Er veranschlagt einen Kalorienbedarf von ca. 5.000 kcal pro Tag.

3 Der ozeantaugliche ruderbare Untersatz.

Martin Stengele ist seit September 2022 stolzer Besitzer seines Ozean-Ruderbootes „Mars“. In den kommenden beiden Jahren will er sich intensiv mit der Technik des Bootes vertraut machen. Das Hightech-Ruderboot enthält zum Beispiel professionelle Navigationsinstrumente, Funkgeräte, ein Satellitentelefon, ein Ortungsgerät für den Notfall, einen Alarmknopf, eine Rettungsinsel, eine Solaranlage und eine Entsalzungsanlage zur Wasseraufbereitung auf hoher See.

4 Welche Skills muss man mitbringen?

Um sich überhaupt für das Rennen zu qualifizieren, müssen die Teilnehmenden aus Sicherheitsgründen verschiedene Pflichtkurse absolvieren, unter anderem Erste Hilfe See, Sicherheitstraining, Navigation, Wetterkunde, Funken und eine 120-stündige Fahrt auf dem eigenen Ruderboot. Insgesamt wird sich Stengele über drei Jahre lang auf eine sichere Challenge vorbereitet haben, bevor er in See stechen kann. Dazu gehören auch ein konsequentes Ausdauertraining auf einem Ruder-Ergometer, klassisches Krafttraining und Stabilisationsübungen, Stretching-Einheiten sowie tägliche Meditationen. Auch Skills aus dem Sport-Mental-Coaching sind wichtig an Bord, um selbst bei widrigen Bedingungen die Nerven zu behalten und die eigenen Käfte möglichst effizient einzusetzen.

5 Das starke Team dahinter.

Nur mit einem guten Team, das ihm bei der Vorbereitung zur Seite steht, kann Martin Stengele sein ehrgeiziges Vorhaben in die Tat umsetzen. Mehr als 20 Menschen haben sich zum Team „All 4 One“ zusammengeschlossen. Sie helfen bei der Sponsorensuche, machen die Aktion in den sozialen Medien publik oder schreiben Artikel wie diesen fürs VPTMAGAZIN. Auch Physiotherapeut*innen begleiten Stengele bei der Vorbereitung. Dazu gehört zum Beispiel ein intensives Training und Physiotherapie. Es betrifft viele Bereiche, an die er zunächst gar nicht gedacht habe, sagt Stengele, und in denen er Fachleute brauche, um dorthin zu kommen, wo er hin wolle.

6 Rudern fürs Leben – für den Mukoviszidose e.V.

Martin Stengele hat seine Teilnahme an der Challenge für die gemeinnützige Organisation Mukoviszidose e.V. Baden-Württemberg sowie für ein Forschungsprojekt zur Förderung des Instituts für Chemie und Biologie des Meeres gemünzt (ICBM der Karl von Ossietzky Universität Oldenburg). Nach der Atlantiküberqueerung soll das hochseetaugliche Hightech-Ruderboot verkauft werden. Der Reinerlös wird zu 100 Prozent dem Mukoviszidose e.V. zu Gute kommen. Der gemeinnützige Verein hat das Ziel, jedem Betroffenen ein möglichst selbstbestimmtes Leben mit Mukoviszidose zu ermöglichen. Dafür leistet der Mukoviszidose e.V. Hilfe zur Selbsthilfe, verbessert die Therapiemöglichkeiten und fördert die Forschung. Darüber hinaus setzt er sich für die Belange der Betroffenen gegenüber Entscheidungsträgern in Politik, dem Gesundheitswesen und in der Wirtschaft ein. Um die gemeinsamen Aufgaben und Ziele zu erreichen, ist der gemeinnützige Verein auf die Unterstützung engagierter Spender und Förderer angewiesen.

Christina Forcinito

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(Foto: Martin Stengele)
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PSD GiroDirekt

IBAN: DE75 7609 0900 4573 7816 00

Verwendungszweck: Rudern fürs Leben – Atlantik Challenge 2024

Mehr Infos ► www.martin-stengele.de



Publication History

Article published online:
02 November 2022

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