Aktuelle Urol 2017; 48(03): 252-255
DOI: 10.1055/s-0043-109439
Operative Techniken
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Operative Therapie der kongenitalen und erworbenen Penisdeviation mittels Raffplastik

L. Rößing
,
M. Giessing
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
14. Juni 2017 (online)

Einleitung

  • Zur Korrektur der Penisdeviation haben sich die Operationsmethoden nach Nesbit und nach Schröder-Essed bewährt, beide Techniken sind in Erfolg und Komplikationsrate vergleichbar.

  • Die isolierte kongenitale Penisdeviation beim Kind zählt zu den seltenen Penisfehlbindungen. Eine möglicherweise bestehende Epispadie, Hypospadie oder auch eine Hypospadia sine Hypospadia müssen präoperativ sicher ausgeschlossen werden. Die kongenitale Deviation kann prinzipiell sowohl nach ventral, lateral als auch dorsal gerichtet sein, eine zusätzliche Torsion kann ebenfalls bestehen, in den meisten Fällen haben die Patienten präoperativ eine gute oder überdurchschnittliche Penislänge. Die einzige Therapieoption ist die operative Korrektur.

  • Die häufigste Ursache der erworbenen Penisdeviation stellt die Induratio penis plastica (IPP) dar, es liegt in der Regel eine Dorsaldeviation vor. Konservative Therapieoptionen wie die orale medikamentöse Therapie und intraläsionale Therapie werden in den aktuellen Leitlinien nur eingeschränkt empfohlen. Die operative Penisbegradigung mittels Raffplastik ist bei der IPP bei milden Formen empfehlenswert. Bei einer ausgeprägten Deviation (> 60°), Sanduhrphänomen oder geringer Penislänge profitieren die Patienten von einer Korporoplastik.

 
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