Aktuelle Urol 2018; 49(04): 298-300
DOI: 10.1055/s-0043-115855
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Roboterassistierte Ureter-Reimplantation beim primären vesikoureteralen Reflux

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Publikationsdatum:
07. August 2018 (online)

Gegenüber der offenen wird die roboter-gestützte laparoskopische extravesikale ureterale Reimplantation (RALUR-EV) als minimal-invasive Alternative in der Behandlung des primären vesikoureteralen Reflux (VUR) bei Kindern diskutiert. In der aktuellen Debatte gibt es jedoch widersprüchliche Aussagen bzgl. Sicherheit und Effektivität dieses Ansatzes. Die Autoren analysierten nun Ergebnisse und Komplikationen in einer großen multizentrischen Studie.

Fazit

Schmerzreduktion, verbessertes kosmetisches Ergebnis, verkürzte Liegezeit und schnellere Rekonvaleszenz wurden als Benefit der minimal-invasiven Chirurgie beschrieben. Aber: All diese Vorteile sind irrelevant, wenn das zugrundeliegende Verfahren nicht vergleichbar sicher und effektiv ist wie die bestehende Alternative des offenen Zugangs. Die Autoren betonen die Notwendigkeit, mit kontrollierten randomisierten Studien RALUR-EV diesbezüglich im Weiteren definitiv zu beurteilen.

Fazit

Ich persönlich sehe die Indikation für roboterassistierte Reimplantation des Harnleiters bei Kindern ab dem zehnten, elften Lebensjahr und insbesondere bei adipösen Kindern, die allein durch die Tatsache, dass die Schnittführung eine andere ist, eindeutig davon profitieren. Die weitere Entwicklung der Robotertechnologie wird mit Sicherheit in Kürze Roboter auf den Markt bringen, deren Ports deutlich kleiner sind und die Instrumente die gleiche Endowrist-Funktion haben. Dann wird man die minimale Invasivität des Zugangs kombinieren mit der minimalen Invasivität im Operationsgebiet, was dann diese Methode zu einer sinnvolles Alternative zur Behandlung des vesikorenalen Refluxes werden lassen könnte.