PiD - Psychotherapie im Dialog 2002; 3(1): 42-44
DOI: 10.1055/s-2002-25011
Aus der Praxis
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

„Warum gehst du denn arbeiten - du nimmst doch einem
Gesunden den Arbeitsplatz weg!”


Ein Plädoyer für die stärkere Beachtung beruflicher Perspektiven in der psychosozialen Versorgung am Beispiel chronisch Nierenkranker
Ursula  Wendt
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Publication Date:
11 April 2002 (online)

Abstract

Berufstätigkeit bei körperlich chronisch Kranken ist keine Utopie für einige wenige, sondern wird von vielen Betroffenen sehnlichst als eine Möglichkeit, ein „normales” Leben zu führen, angestrebt. Die berufliche Rehabilitation von Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz ist nach unseren Erfahrungen weit häufiger möglich, als sie zur Zeit realisiert wird. Vor allem Patienten bis fünfzig Jahre könnten wesentlich häufiger berufstätig sein. Erforderlich ist hierfür eine bessere Koordination der beratenden Organisationen mit den niedergelassenen Fachberufen, ein besserer Informationsstand über die Möglichkeiten beruflicher Rehabilitation und eine bessere Kenntnis der Probleme des niereninsuffizienten Patienten. Auch die Anbieterseite müsste die Dialysebedingungen flexibilisieren. Ein Ärgernis für Rehabilitationspsychologen ist die immer wieder anzutreffende Realitätsferne mancher niedergelassener PsychotherapeutInnen, die in vielen Fällen aufgrund eines inadäquaten Arbeitsbegriffes eine angemessene Kommunikation über berufliche Entwürfe erschweren.

Adresse der Autorin:

Dipl.-Psych. Ursula Wendt

Moltkestr. 29

D-67655 Kaiserslautern

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