Allgemeine Homöopathische Zeitung 1961; 206(12): 708-716
DOI: 10.1055/s-2006-935078
Karl F. Haug Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co KG, Stuttgart

Zur Botanik. Chemie und Pharmakologie der Sanguiuaria canadensis

Fritz Auster
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
13. April 2007 (online)

Zusammenfassung

Nach kurzer Beschreibung des Habitus von Pflanze und Droge wird die Chemie der Drogenalkaloide, wahrscheinlich der einzigen Gruppe von Naturstoffen von pharma-kodynamischer Wirkung in der Droge, besprochen. 7 der bisher gefundenen 11 Al-kaloide sind strukturell geklärt, sie gehören zur großen Klasse der Isochinolin-Derivate und sind sich z. T. im Bau sehr ähnlich, was die Trennung schwierig gestaltet. Zumeist wurden sie auch aus anderen homöopathisch gebräuchlichen Papaveraceen isoliert, vor allem aus Chelidonium majus. Tierexperimentelle Untersuchungen des Hauptalkaloids, Sanguinarin, zeigten einen adreno-sympathicolytischen und infiltrationsanästhetischen Effekt sowie eine Spasmolyse der glatten Muskulatur, auch am exstirpierten menschlichen Uterus. Die schwierige Reindarstellung der Einzel-Alkaloide einerseits und die bisweilen problematische Übertragung der Resultate vom isolierten Tierorgan lassen die homöopathische AMP mit Standard-Zubereitungen aus der Droge aussagekräftig erscheinen.

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