Allgemeine Homöopathische Zeitung 1979; 224(3): 100-106
DOI: 10.1055/s-2006-935864
Karl F. Haug Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co KG, Stuttgart

Eine vergleichende Arzneimittelbetrachtung Flor de Piedra und Cynomorium coccineum

H. WOLTER
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
10. April 2007 (online)

Zusammenfassung

Die vergleichende Betrachtung von Flor de Piedra und Cynomorium ergibt typische Wirkungsunterschiede dieser beiden sich botanisch und chemisch ähnelnden Mittel. Die Wirkung von Flor de Piedra erstreckt sich auf in sich harmonisierende Reaktionsabläufe, die typisch für ein Individuum, sei es Mensch oder Tier, sind. Im Mittelpunkt dieser Abläufe steht als zentrales Geschehen der Leberstoffwechsel, der einmal durch die Auswirkungen seiner Störungen einen im Ganzen verlangsamten Reaktionsablauf bewirkt, als Beispiel ist hier die Kuh angeführt -, zum anderen aber auch weit über die Norm hinausschießende Reaktionsabläufe provoziert, als Beispiel hier das Schwein. Diese merkwürdige "Harmonie" im Zusammenspiel aller pathologischen Reaktionsabläufe im Arzneibild von Flor de Piedra steht im Gegensatz zum Wirkungsmodus von Cynomorium. Dieses Mittel erfaßt die nach einem Streß sich ungleichmäßig ausbreitenden pathologischen Reaktionen. Im Mittelpunkt dieses Krankheitsbildes steht die Nierenstörung als primärer Faktor. Im Zusammenhang mit dieser Betrachtung wird eine Neugliederung der homöopathischen Arzneimittelbilder diskutiert, wonach akzele-rierende, irritierende Abläufe retardierenden und sedierenden Formen gegenüber gestellt werden sollten. Es würde dadurch unter Umständen auch dem Neuling die Breite der Anwendungsmöglichkeit der Homöopathica leichter klar werden können. Als Abschluß wird ein Fall von Behandlung einer Kuh mit Cynomorium beschrieben.

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