Zur Frage der Hochpotenzen (Fortsetzung aus ahz 6/1981)

Zusammenfassung

Die Frage der Hochpotenzen wird aufgrund neuartiger Erkenntnisse über molekulare Systeme einer kritischen Untersuchung unterzogen. Es wird vom erweiterten Donor-Akzeptor-Kon-zept und dem Konzept der hierarchischen Ordnung ausgegangen, welche der grundsätzlich geordneten Differenziertheit der Bauelemente innerhalb eines molekularen Systems auf unterschiedliche Weise gerecht werden. Es wird gezeigt, daß sowohl die Speicherung, als auch die Abberufung von Information nicht an die Anwesenheit bestimmter Moleküle oder Molekülgruppen gebunden sein muß. Es kann nämlich die Ordnungsstruktur von molekularen Systemen unter bestimmten Voraussetzungen beim Verdünnen auf das neu entstehende Lösungssystem ausgebreitet werden. Hierzu bedarf es eines geeigneten Verdünnungsmediums (Wasser u.a.) und der Zufuhr zusätzlicher frei verfügbarer Energie. Die Möglichkeiten zur Speicherung eines einmal etablierten Energiesystems werden besprochen und mit Hilfe des neu gewonnenen Verständnisses für die Eigenschaften der Oberfläche die Abberufbarkeit der Informationen dargelegt. Damit werden neuartige Gesichtspunkte zum Verständnis des Hochpotenzproblems eröffnet, welche Anlaß zu entsprechenden experimentellen Untersuchungen geben und geben mögen. Die Übereinstimmung mit zahlreichen bekannten Phänomenen und Beobachtungen wird andeutungsweise dargelegt.