Zeitschrift für Klassische Homöopathie 1986; 30(1): 4-17
DOI: 10.1055/s-2006-938155
Karl F. Haug Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co KG, Stuttgart

Die Computer-Repertorisation Probleme und ihre Lösung

Otto Eichelberger
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Publication Date:
02 April 2007 (online)

Zusammenfassung

Ohne die Benutzung eines großen Reperto-riums ist eine sachgerechte Differentialtherapie der Heilmethode Hahnemanns, vor allem der refraktären und chronischen Krankheiten nicht zu bewältigen. Der Paragraph 153 des Organon, der allein die sonderlichen, eigenheitlichen, charakteristischen Zeichen und Symptome bei der Simile-wahl zuläßt, ist heutzutage nicht mehr voll in das praktische Tun umzusetzen. Die bereits existierenden und mit Erfolg benutzten Lochkarteien, also die Zuhilfenahme des Hollerithverfahrens bei der Festlegung der homnoeathischen Arznei, verweisen auf eine kritische Auseinandersetzung in Sachen Qualität und Hierarchisierung der Symptomatologie. Man wendet sich der Nutzbarmachung weniger hochqualifizierter Symptomzeichen zu, ad exem-plum den "noch recht ordentlichen". Sie tragen gleichfalls, ja in überwiegendem Maße, zur Mitteldifferenzierung bei und sind aus mancherlei Gründen die mit entscheidenden. Eine Nachprüfung von 60000 "Großen Fragebogen", die im Rahmen von Anamnese-Aktionen ausgearbeitet wurden, brachte die erstaunliche Tatsache ans Licht des Tages, daß kaum mehr mit wahrhaft elitären, hochwertigen Symptomen, Zeichen und Modalitäten nach 153 gerechnet werden kann aus dem schlichten Grunde, weil sie nurmehr sporadisch in Erscheinung treten. Man benötigt größere, gröbere Rubriken mit umfangreicheren Mittelangeboten und zugleich mehr an der Zahl. Und das verlangt neue Werkzeuge der Repertorisation. Was die Lochkartei begonnen hat, wird die Computer-Repertorisation in vollendeter Weise fortsetzen. Niemals zu einem anderen Zeitpunkt allerdings wird sie ihre Mission antreten können als in dem Augenblick, in dem die Hierarchisierung der über eine künstlerisch aufgenommene homöopathische Krankengeschichte fixierten Symptome durch den Therapeuten ihren erfolgreichen Abschluß gefunden hat.

Summary

Without Consulting a comprehensive repertory efficient differential therapy according to the Hah- nemann method of treatment is hardly possible, above all where refractory and chronic diseases are concemed. Paragraph 153 of the Organon which describes the Singular, specific and charac-teristic Symptoms for the choice of the Similia can nowadays not be referred to for practical use as it used to. The existence of the file-cards which are used with great success, i.e. our taking support of the Hollerith method in determining homoeopathic medication, shows a critical controversy concer-ning quality and hierarchic Classification of the smyptomatology. There is a tendency of utilizing the less high-qualified, i.e. the "rather qualified" Symptoms. They in particular help to a great extent to deter-mine and differenciate the remedies, thus playing a decisive part. From the evaluation of 60.000 "Big questionnaires", worked out within actions of re-cording anamneses, it became apparent that these rather elitist high-quality Symptoms and mo-dalities of paragraph 153 cannot be referred to any more as they occur only sporadically. What is needed are wider, less specified cate-gories with a ränge of remedies wider in choice and number. And this requires new means of re-pertorization. What began with file-cards will be continued to perfection by Computer repertorization. But this mission will possibly not be started before thera-pists will have succeeded in establishing the hierarchic Classification of those Symptoms which were found and recorded in homoeopathic anamneses.

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