Der Klinikarzt 2006; 35(8): 311
DOI: 10.1055/s-2006-951569
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© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Arzneimittelwechsel- und -nebenwirkungen

Heyo K. Kroemer
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
06. September 2006 (online)

Ein Arzneimittel, das keine Nebenwirkungen hat, steht in dem dringenden Verdacht, auch keine Hauptwirkung zu haben.” Diese dem Pharmakologen Gustav Kuschinsky zugeschriebene Aussage hat heute nichts von ihrer Aktualität verloren. Es ist nicht notwendig, die Aufsehen erregenden Marktrücknahmen wie Vioxx® oder Lipobay® zu bemühen. Wechselwirkungen und daraus resultierende oder davon unabhängige Nebenwirkungen kommen bei fast jeder chronischen Therapie mit Arzneimitteln vor. Vielfach sind Interaktionen unvermeidbar, wenn etwa eine evidenzbasierte Therapie erfolgt, deren Leitlinien die gleichzeitige Gabe mehrerer Substanzen mit unterschiedlichem pharmakologischem Angriffspunkt vorsehen.

Das Wissen um die Problematik ist somit von erheblicher Bedeutung und die vorliegende Ausgabe des klinikarzt behandelt diesen Schwerpunkt.

Zunächst erläutert Professor Dr. Ulrich Klotz aus Stuttgart verschiedene Mechanismen von Wechselwirkungen, die anschließend für zwei äußerst relevante Therapiebereiche angewendet werden, nämlich die Schmerztherapie (Prof. Dr. Jörn Lötsch, Frankfurt) und die Therapie mit Antiinfektiva (Prof. Dr. Werner Siegmund, Greifswald). Den Abschluss bildet eine Übersichtsarbeit zu potenziellen Nebenwirkungen und deren Erfassung (Prof. Dr. Petra Thürmann, Wuppertal und Dr. Karen May, Greifswald).

Diese Themenauswahl soll dem interessierten Leser eine aktuelle Übersicht über das Problemfeld der Arzneimittelwechsel- und Nebenwirkungen ermöglichen. Ziel ist dabei zum einen, Ärzte in Klinik und Praxis für die Thematik zu sensibilisieren. Darüber hinaus wollen wir einen Anstoß dafür geben, sich in diesen Gebieten weiterzubilden.

Prof. Dr. Heyo K. Kroemer(Gasteditor)

Greifswald

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