Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 1987; 22(1): 17-20
DOI: 10.1055/s-2007-1002502
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Kriterien des Hirntodes: 3. Generation

Erläuterung zur Fortschreibung der von der Bundesärztekammer gegebenen Entscheidungshilfen zur Feststellung des HirntodesCriteria of Britain Death: 3rd GenerationR. A. Frowein, H. Gänshirt, K.-E. Richard, E. Hamel, W. F. Haupt
  • Neurochirurgische Universitätsklinik Köln, Neurologische Klinik der Universität Heidelberg, Neurologische Klinik der Universität Köln
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Publication Date:
22 January 2008 (online)

Zusammenfassung

Die 1982 in der 2. Generation der Hirntodkriterien veröffentlichten Entscheidungshilfen der Bundesärztekammer haben sich bewährt und bleiben gültig. In der 3. Generation der Hirntodkriterien sind folgende Ergänzungen am wichtigsten:

Bei den primären Hirnschädigungen ist zwischen supra-tentoriellen und infra-tentoriellen Läsionen zu unterscheiden: Bei primären infratentoriellen Prozessen kann die apnoische Hirnstammareflexie eine Zeitlang noch von dem EEG des Großhirns überdauert werden. Daher sind bei infra-tentoriellen Prozessen EEG-Kontrollen erforderlich.

Das nachgewiesene Erlöschen evozierter Potentiale kann, unter Einhaltung bestimmter Bedingungen, die Irreversibilität des Erlöschens der Hirnstammfunktion beweisen und dadurch die Beobachtungszeit abkürzen, alternativ zum isoelektrischen EEG oder zum zerebralen Zirkulationsstillstand.

Auf weitere Untersuchungen und die Besonderheiten bei Kindern wird in den „Fortschreibungen” eingegangen.

Summary

The criteria of brain death published by the Federal Chamber of Physicans in 1982 in their second generation have stood the test of time and remain valid. The most important amendments in issuing a third generation are the following:

In primary cerebral lesions supratentorial lesions have to be distinguished from infratentorial processes. In primarily the infratentorial processes EEG activites of the cortex max outlast apneic brain stem areflexia. Therefore in infratentorial processes controls of the EEG are undispensable.

The extincton of evoked potentials, certain conditions being observed, may prove the loss of brain stem function and therefore may allow to shorten observation time, and may offer an alternative to isoelectricity in the EEG or cerebralperfusion stop as a diagnostic procedure. Additional tests for brain death are commented on. Special considerations are necessary in brain death in children.

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