Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 1984; 19(3): 107-111
DOI: 10.1055/s-2007-1003423
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Überwachung der neuromuskulären Funktion im Operationssaal

Monitoring of Neuromuscular Function in the Operation TheatreL. H. D. J. Booij, K. Wiedemann
  • Abteilung für Anästhesiologie, Akademisches Krankenhaus der Freien Universität Amsterdam (Direktor: Prof. L. H. D. J. Booij) und Abteilung für Anästhesiologie der Universität Heidelberg (Direktor: Prof. Dr. O. H. Just)
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Publication Date:
22 January 2008 (online)

Zusammenfassung

Das Ausmaß der Muskelrelaxation wird allgemein nach klinischer Beurteilung abgeschätzt; zuverlässige Informationen bieten jedoch nur die mechanomyographische oder elektromyographische Überwachung der Antwort auf eine definierte elektrische Reizung motorischer Nerven. In der Übersicht wird die klinische Anwendung beschrieben. Der Zusammenhang zwischen Rezeptorbesetzung und Ausmaß der Muskelrelaxation wird dargestellt, die Vorzüge von Mechanogramm und Elektromyogramm diskutiert. Die Bedingungen für die Nervenstimulation nach Reizfrequenz, Reizdauer und Form wie Einzelreiz, Vierfachreiz und Tetanus werden in ihrer Aussagekraft bewertet. Die Muskelfunktion nach Anwendung von Relaxantien ist erst dann wieder als gesichert anzusehen, wenn die Einzelreizantwort 100 % des Ausgangswertes erreicht hat, bei Vierfachreizung die Amplitude der vierten Reizantwort 70 % der ersten beträgt. Mit diesen Überwachungsverfahren kann das Ausmaß der Relaxation auch unter pathologischen Umständen wie Hypothermie, Säure-Basen-Störungen und Medikamentennebenwirkungen sicher bestimmt werden.

Summary

The advantages of monitoring neuromuscular blockade during anaesthesia and intensive care by electromyography or mechanomyography are reviewed. Correlations between clinical symptoms, monitoring parameters and percentage of receptor occupation are established. Single twitch, train of four and tetanic stimulation of motor nerves are described in detail and their relative indications discussed. It is pointed out, that neuromuscular transmission can be considered to be unimpaired, if single twitch responses equal 100 % of preblock values and train of four ratios achieve 0.7. Especially under conditions of hypothermia, acid-base disturbances or side effects of drugs other than muscle relaxants monitoring of neuromuscular transmission is superior to simple clinical judgment.

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