Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 1983; 18(2): 65-67
DOI: 10.1055/s-2007-1003787
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Einseitiges Lungenödem nach Thoraxtrauma: Eine Indikation zur seitendifferenten Beatmung

Unilateral Pulmonary Edema following Chest Trauma: An Indication for Independent Lung VentilationR. Scherer, P. Reinhold, B. Buchholz1
  • Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin der Westf. Wilhelms-Universität (Direktor: Prof. Dr. med. P. Lawin)
  • 1Chirurgische Klinik und Poliklinik der Westf. Wilhelms-Universität (Direktor: Prof. Dr. med. H. Bünte)
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
22. Januar 2008 (online)

Zusammenfassung

Es wird über die erfolgreiche Behandlung einer einseitigen Stichverletzung des Thorax berichtet, bei der es nach notfallmäßiger Resektion des rechten Ober- und Mittellappens in der linken Lunge zu einem akuten Lungenödem kam.

Da wegen einer nicht luftdicht zu verschließenden zusätzlichen Verletzung des rechten Unterlappens die erhöhte Gefahr einer Lungenfistel bestand, wurde der Patient seitengetrennt intubiert und seitendifferent beatmet. Durch die Beschränkung der PEEP-Beatmung auf die linke Lunge konnte die Oxygenation verbessert werden ohne die rechte Lunge durch erhöhte Beatmungsdrucke zu gefährden.

Die Vorteile und Indikationen von Doppellumentuben bei der primären Versorgung von einseitigen Thoraxverletzungen werden diskutiert.

Summary

The successful treatment of a unilateral penetrating stab wound injury of the chest is reported. Following emergency resection of the upper and middle lobe of the right lung acute pulmonary oedema developed in the dependent left lung. Air-tight suture of an additional injury of the right lower lobe was not possible. To avoid formation of a fistula in the right lung, the patient was intubated with a double lumen endobronchial tube and both lungs were ventilated independently. Application of positive-endexspiratory pressure to the oedematous lung improved oxygenation without exposing the right lung to undue inspiratory pressure. The advantages and indications of a double-lumen endobronchial tube in the primary care of unilateral chest injuries are discussed.

    >