Hochfrequenzsonographische Untersuchungen des peripheren Blutströmungsverhaltens während der Anästhesie

Zusammenfassung

Zur sonographischen Bestimmung der Blutströmungsgeschwindigkeit während der Narkose wurde ein auf hochfrequentem Ultraschall basierendes Meßverfahren entwickelt, das unter Ausnutzung des Dopplereffekts noninvasiv eine semiquantitative Aussage über das Strömungsverhalten in der Endstrombahn der Peripherie ermöglicht.

Mit dieser Einrichtung wurde an 25 Patienten in Intubations- und Masken-Narkose mit verschiedenen Narkotika das Blutströmungsverhalten an der Fingerbeere zusammen mit anderen Kreislaufparametern registriert. In allen Fällen konnte eine hohe Signifikanz der Blutströmungsgeschwindigkeit bzw. deren Verhalten in den einzelnen Phasen vom präoperativen bis postoperativen Stadium nachgewiesen werden.

Die graphische Darstellung der Shiftfrequenz-Δf erfolgte in Form der pulsatilen Strömungsgeschwindigkeit sowie als Histogramm der Spektraldichteverteilung auf einem Bildschirmterminal. Sowohl die Gabe von Pharmaka, als auch der Einfluß von Reizen aus dem Operationsgebiet manifestierte sich deutlich und reproduzierbar im Verhalten der Blutströmungsgeschwindigkeit, so daß in Anlehnung an die Meßwerte Rückschlüsse auf Narkoseverlauf und -tiefe aufgezeigt werden konnten. Durch die hohe Empfindlichkeit des neuen Meßverfahrens in Verbindung mit der semiquantitativen Aussagefähigkeit bietet sich dem Anästhesisten ein objektives Bild über den intraoperativen Zustand des Patienten.

Summary

A new measurement system, based on high-frequency ultrasound Doppler shift detection, was developed to yield semiquantitative information on blood flow velocity in peripheral vascular compartments during anaesthesia.

In 25 patients, anaesthetized by mask or intubation techniques, by this device blood flow velocity in the finger tips was recorded simultaneously with other physiological and haemodynamic parameters. In all patients characteristic changes in blood flow velocity were shown very consistently corresponding to different phases of the anaesthetic course. The graphic display of the Doppler shift frequency as an analogue signal yielded a continuous record of pulsatile blood flow velocity, while histograms on a TV-monitor showed its spectral distribution. Medications as well as stimuli from the area of surgery could be shown to reproducibly regarding course and depth of anaesthesia.

The high sensitivity of this new monitoring technique producing semiquantitative data offers to the anaesthesist a reliable interpretation of the patient's intraoperative condition.