Laryngorhinootologie 1984; 63(3): 133-135
DOI: 10.1055/s-2007-1008260
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Frühdiagnostik und Therapie von Hörschäden bei Kindern in den ersten Lebensmonaten

Early Diagnosis and Therapy of Hearing Defects in Children Within the First Months of LifeP. Plath
  • Hals-, Nasen-, Ohrenklinik der Ruhr-Universität Bochum, Prosper-Hospital Recklinghausen (Chefarzt: Prof. Dr. med. Peter Plath)
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Publication Date:
29 February 2008 (online)

Zusammenfassung

Untersuchungen über eine akustische Deprivation zeigen, dass die anatomische und funktionelle Reifung der Hörbahnen und der Hörzentren sehr wesentlich bestimmt wird durch die Perzeption spezifischer Reize. Wenn infolge einer Funktionsstörung im Hörorgan des Innenohres diese spezifische Reizung ausbleibt, resultiert daraus ein sekundärer Schaden, der die Wahrnehmung und Verarbeitung akustischer Signale betrifft. Erfahrungen der Sonderpädagogik für Gehörlose bestätigen, dass der frühest mögliche Einsatz einer Therapie wesentlich bessere Resultate bringt als ein Therapiebeginn im 2. oder 3. Lebensjahr. Kinder, die schon bei Geburt einen schwerwiegenden Hörschaden haben, sollen daher möglichst schon im Rahmen einer Neuge-borenenaudiometrie oder spätestens im Rahmen der ersten Vorsorgeuntersuchungen als hörbehindert erkannt und einer Therapie zugeführt werden.

Summary

Recent research on acoustical deprivation shows that anatomical and functional maturation of the hearing pathways is dependent on the reception and perception of specific stimuli. In cases of dysfunction of the peripheral hearing organ, a secondary dysfunction of perception and apperception of acoustical signals develops. The experiences of paedagogues for hard hearing children confirm that the results of their special education are the better the earlier they begin. Therefore, children with congenital deafness must be evaluated by newborn screening to have a chance of initiation of therapy as early as possible, that is, within the first few months of life.