Aktuelle Neurologie 1994; 21(5): 177-182
DOI: 10.1055/s-2007-1017977
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Einfluß einer antihypertensiven Therapie auf die Blutflußgeschwindigkeiten in extra- und intrakraniellen, hirnversorgenden Gefäßen unter Ruhebedingungen

Antihypertensive Therapy Does Not Alter Cerebral Blood Flow Velocities under Resting ConditionsM. Fetter1 , M. Bastian1 , G. Mann2 , R. Haasis3 , H. C. Diener4 , R. Haux2
  • 1Neurologische Klinik, Tübingen
  • 2Universität Heidelberg, Abteilung Medizinische Informatik, Heidelberg
  • 3Medizinische Klinik, Tübingen
  • 4Neurologische Klinik, Essen
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
30. Januar 2008 (online)

Summary

The effect of antihypertensive treatment for 12 weeks with one of three medications (ß-Blocker, calcium channel blocker, or diuretic versus placebo) on blood flow velocities in extra- and intracranial arteries were investigated in 71 patients suffering from hypertension. Evaluation of blood flow velocities was performed for extracranial arteries with a duplex sonography system and for intracranial arteries with a pulsed transcranial Doppler. Under resting conditions all measured flow velocities as well as flow patterns and turbulences in the bulbus of the carotid bifurcation remained unchanged throughout the trial despite effective reduction of blood pressure in the verum groups. This may indicate that patients with hypertension have intact cerebral autoregulation.

Zusammenfassung

Die Effekte einer 12wöchigen antihypertensiven Behandlung mit einem von drei Medikamenten (ß1-selektiver ß-Blocker, Kalziumantagonist oder Diuretikum gegen Plazebo) auf die Blutflußgeschwindigkeiten im Bereich hirnversorgender, intra- und extrakranieller Arterien wurden bei 71 Patienten mit bisher nicht oder unzureichend behandelter arterieller Hypertonie in einer randomisierten, kontrollierten Doppelblindstudie im Parallelgruppenvergleich mit dopplersonographischen Methoden unter Ruhebedingungen untersucht. Sämtliche gemessene Blutflußgeschwindigkeiten, ebenso wie die Turbulenzanteile im Bereich des Bulbus caroticus, zeigten trotz effektiver Blutdrucksenkung in den Verumgruppen im Untersuchungszeitraum keine statistisch signifikanten Veränderungen. Man kann aus diesen Ergebnissen schließen, dass unter Ruhebedingungen eine antihypertensive Therapie mit den verwendeten Medikamenten keine Veränderung der Flußverhältnisse in den hirnversorgenden Arterien herbeiführt. Diese Konstanz der Flußverhältnisse des Hirnkreislaufs, trotz sinkendem peripheren Blutdruck, kann Ausdruck einer intakten zerebralen Autoregulation bei Patienten mit Hypertonie sein.

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