Aktuelle Neurologie 1985; 12(2): 53-57
DOI: 10.1055/s-2007-1020766
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Anwendung der SEP in der Intensivmedizin

The Significance of SEP in Intensive CareE. Rumpl
  • Universitätsklinik für Neurologie Innsbruck (Vorstand: Univ.-Prof. Dr. F. Gerstenbrand)
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
30. Januar 2008 (online)

Zusammenfassung

Es wird der prognostische Wert der SEP-Untersuchung, insbesondere der Wert der zentralen somatosensorischen Leitungszeit bei bewußtseinsgestörten Patienten dargestellt. Bei Patienten im posttraumatischen Koma kann eine enge Beziehung zwischen der zentralen somatosensorischen Leitungszeit und dem Grad der Wiederherstellung gefunden werden. Auch das Amplitudenverhältnis zwischen den Hauptablenkungen der Skalp- und der Nacken- antworten kann zur Prognosestellung herangezogen werden. Metabolische Störungen führen zu einer Verzögerung der zentralen somatosensorischen Leitungszeit. Im allgemeinen gilt, dass sich mit Zunahme der zentralen Leitungszeit und Abnahme des Amplitudenverhältnisses die Prognose verschlechtert. Fehlende SEP oder Asymmetrien der Skalp-Antworten sind mit schwerer Behinderung oder dem Tod der Patienten verbunden. Patienten mit primär traumatischen Hirnstammschäden können aber auch bei Vorliegen schwerer SEP-Veränderungen eine günstige Prognose haben. Bei Patienten im apallischen Syndrom weisen monophasische oder fehlende Skalp-Antworten auf die Irreversibilität des zerebralen Schadens hin.

Summary

The author presents the prognostic significance of SEP investigations, especially of measurement of the central somatosensory conduction time in patients with disturbed consciousness. Patients in posttraumatic coma show close correlation between central conduction time and outcome. The amplitude ratio between the negative s peak of the scalp and the neck responses is also helpful in determining the outcome. Metabolic diseases will increase the central conduction time. Generally, an increase in central somatosensory conduction time and a decrease of amplitude ratio are accompanied by a bad outcome. Absent or asymmetric scalp SEP are seen in patients who remain severely disabled or die. Exceptions to these rules are found in patients with primary brain stem injury. In patients in an apallic state, monophasic or absent scalp SEP point to an irreversible brain damage.

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