Aktuelle Neurologie 1984; 11(3): 82-85
DOI: 10.1055/s-2007-1020826
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Zum Problem exogener Kausalfaktoren bei der Multiplen Sklerose - vorläufige Ergebnisse einer kontrollierten Befragung im epidemologischen Areal Südhessens*,**

The Problem of Exogenous Causative Factors in Multiple Sclerosis - Preliminary Results of a Controlled Inquiry in the Epidemiological Area of Southern HesseW. Firnhaber, K. Lauer
  • Neurologische Klinik (Direktor: Prof. Dr. med. W. Firnhaber)
    der Städtischen Kliniken Darmstadt-Akademisches Lehrkrankenhaus der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt/Main
* Herrn Prof. Dr. med. H. J. Bauer zum 70. Geburtstag gewidmet.** Mit Unterstützung der Hermann und Lilly-Schilling-Stiftung für medizinische Forschung im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft.
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
30. Januar 2008 (online)

Zusammenfassung

Zur Ermittlung möglicher exogener Einflußgrößen bei der Entstehung der Multiplen Sklerose wurden 56 Patienten mit eindeutiger oder wahrscheinlicher MS und 56 Patienten mit anderen neurologischen Erkrankungen zu 100 Daten aus der Krankheitsgeschichte und Lebensweise befragt. Besonders wurde das Kindesalter berücksichtigt. Die MS-Kranken hatten häufiger die durch neurotrope Viren verursachten Kinderkrankheiten nach dem neunten Lebensjahr erlitten, häufiger Kontakt zu Katzen in der Kindheit und seltener allergische Erscheinungen vor Krankheitsbeginn. Die Frage einer hereditären Belastung ist anhand der Methode nicht sicher zu beurteilen. Ob den genannten Faktoren eine Bedeutung zukommt, muß durch weitere Studien geklärt werden.

Summary

In order to find possible exogenous factors in the pathogenesis of multiple sclerosis, 56 patients with definite or probable MS and 56 patients with other neurological diseases were interviewed about 100 items out of life-history and environment, especially during childhood. The MS patients had acquired the common childhood diseases caused by neurotropic viruses more frequently at the age of over 9 years, reported more frequently close contact to cats during childhood, and less frequently allergic manifestations as compared to controls. The question of hereditary influences could not be clearly determined. Whether or not these factors play a part in pathogenesis must be clarified by further investigations.

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