Die vorzeitige Plazentalösung

Zusammenfassung

Die Abruptio placentae hat sich in den letzten Jahren in Frequenz und Erscheinungsbild nicht wesentlich geändert. In einer 10jährigen (1979 bis 1988) retrospektiven Analyse fanden wir eine Frequenz von 0,55 %, d.h. ein Fall auf 182 Entbindungen. Als wichtige signifikant korrelierende Faktoren zum Auftreten der vorzeitigen Plazentalösung ergaben sich Frühgeburtsbestrebungen, Blutungen in der Schwangerschaft und E.P.H.-Gestose. Anamnestisch finden sich gehäuft (24,3 %) Aborte und Interruptiones. Vermehrt gefährdet sind auch Patientinnen mit vorzeitigem Blasensprung (15,45 %) und Mehrlingsschwangerschaften. Die Ultrasonographie bringt mit nur 7,7 % keinen entscheidenden diagnostischen Hinweis. Der hohe Anteil an Beckenendlagen (1/5 aller Fälle) hängt sicherlich mit der Frühgeburtlichkeit zusammen (37 % aller Fälle ≤33. SSW). Bei der Hälfte der Patientinnen traten Gerinnungsstörungen auf. Die hohe perinatale Mortalität von 12 % ist die Konsequenz einerseits der Frühgeburtlichkeit, andererseits des Fortbestehens der verspäteten Diagnosestellung der Abruptio placentae mit ihren ungünstigen Folgen.

Abstract

Neither the frequency nor the clinical pattern of abruptio placentae have changed significantly in the past years. In a retrospective study (1979-1988) we found a frequency of 0.55 %, that means one abruptio placentae in every 182 births. Important and significant factors which could be correlated with the abruptio placentae were: premature labour, vaginal bleeding and gestosis. The case histories show a high rate of abortions and interruptions (24.3 %) of pregnancy, as well as premature rupture of membranes (15.4%) and multiple pregnancies. Ultrasound furnished valuable diagnostic criteria in only 7.7 % of the cases. A high rate of breech presentation (1/5 of all cases) is seen in combination with premature birth (37 % ≤ 33 weeks of gestation). Half of the patients showed disturbances of coagulation. The high rate of perinatal mortality (12 %) is related to the prematurity on the one hand and too late diagnosis of abruptio placentae.