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DOI: 10.1055/s-2007-960759
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York
Neues aus der Gefäßchirurgie
News in Vascular SurgeryPublication History
Publication Date:
04 July 2007 (online)
Erneut wird ein gefäßchirurgisches Schwerpunktheft vorgelegt, das sich überwiegend aus Originalbeiträgen des Berliner Gefäßchirurgischen Symposiums zusammensetzt.
Die ersten vier Beiträge befassen sich mit speziellen Aspekten aus der Karotis-Chirurgie. Einleitend nehmen Schneemilch u. a. / Magdeburg und Görtz u. a. / Lingen zu Fragen des Karotis-Monitorings (SEP) und der Regionalanästhesie Stellung. Haug / Remscheid befasst sich mit dem selten auftretenden zerebralen Hyperperfusionssyndrom nach Karotisrevaskularisation oder Karotis-Stent, das aber katastrophale Folgen haben kann. Peri- oder postoperativ auftretende Blutdruckkrisen scheinen u. a. vor allem Risikofaktoren zu sein. Es tritt erst nach Tagen oder Wochen auf, sodass mehr die nachbehandelnden Ärzte als der Gefäßchirurg damit befasst sind. Kunte u. a. / Berlin nehmen zur Frage des Einflusses von Statinen auf entzündliche Prozesse in arteriosklerotischen Plaques bei Karotisstenose Stellung. Es gibt zahlreiche Hinweise auf den Nutzen einer präoperativen Gabe von Statinen bei hochgradiger Karotisstenose.
Weitere fünf Beiträge nehmen Stellung zu speziellen Fragen bei der endovaskulären Aortenchirurgie. Böckler et al. damals Nürnberg stellen die Frage, ob sie beim alten Menschen mit Aortenaneurysma Therapie der ersten Wahl sein sollte und empfehlen dieses. Gawenda und Brunkwall / Köln zeigen typische Prozedur- und Device-assoziierte Komplikationen bei thorakalen Aortenaneurysmen und weisen auf eine notwendige Weiterentwicklung der Einführbestecke und Stentprothesen für die verschiedenen Aortenpathologien hin. Stehr / Arbeitsgruppe Kasprzak / Regensburg berichtet über eine neu zu beobachtende Endograft-assoziierte proximale thorakale Endograft-Instabilität. Hetzel und Raithel / Nürnberg stellen ihre Erfolge und Ergebnisse mit 297 Endologix-Aortenstentprothesen von 1999 bis 2005 vor und stufen sie als sehr sicheres und komplikationsarmes System bei abdominellen Aortenaneurysmen ein. Tsilimparis et al. / Berlin berichten über eine endovaskuläre Ausschaltung bei infrarenalem Aortenaneurysma bei heterotopem Nierentransplantat. Aus der Literatur sind hierzu bisher nur 15 Fälle bei komplikationsarmem Verlauf bekannt. Es folgt ein Kommentar von Luther / Krefeld.
Gawenda et al. / Köln stellen nach Bibliografiestudium die Frage nach dem Stellenwert von N-Acetylcystein in der Prophylaxe der Kontrastmittel-induzierten Nephropathie. Bei statistischer Heterogenität ergab sich kein Ergebnis mit klinischem Wert. Eine multizentrische Studie mit harten Daten erscheint notwendig, gerade bei dieser außerordentlich wichtigen Frage. Karl, Gußmann und Storck / Karlsruhe, Bad Saarow sprechen in einer gemeinsamen Arbeit aus zwei Kliniken das sehr zukunftsträchtige wichtige Gebiet der integrierten Wundversorgung mit einigen Vorstellungen und Wünschen an.
Hinzu kommt eine Arbeit von Teebken / Hannover über das Tissue-Engineering mit den Hannoverschen Erfahrungen.
Angefügt sind noch eine Arbeit aus der Kinderchirurgie über die thorakoskopische anatomiegerechte Lungenresektion, eine Kasuistik über die laparoskopische Resektion von Magendivertikeln und ein Beitrag über die Adipositaschirugie bei monogenetisch bedingter Adipositas.
Abschließend folgen ein rechtlicher Beitrag über die Aufklärungspflicht bei der Blutspende und eine Weiterbildung über Skaphoidfrakturen.
Wir betrachten auch dieses Heft als eine durchaus abgerundete Publikation, die überwiegend wieder Innovitäten vorstellt.
Wolfgang Hepp und Andreas Gußmann
Prof. Dr. W. Hepp
Haaner Str. 114
42719 Solingen
Email: ProfHepp@aol.com