Suchttherapie 2007; 8(2): 49
DOI: 10.1055/s-2007-984352
Editorial

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Editorial

G. Farnbacher
Further Information

Publication History

Publication Date:
02 July 2007 (online)

Traditionellerweise weist Heft 2 der Suchttherapie in jedem Jahr das Thema aus, dass auch das Motto der Hamburger Suchttherapietage ist, in diesem Jahr „Kultur und Sucht”. Leider lagen diese zeitlich so früh, dass einige Beiträge nicht zeitgemäß erscheinen konnten. Gleichwohl werden wir uns bemühen auch weitere Beiträge dieses Fortbildungskongresses in den kommenden Heften zu publizieren.

Dennoch lassen sich die erstenbeiden Artikel dieses Heftes gut unter der Überschrift der Suchttherapietage einordnen: Der Artikel von Daniel Meili aus der Schweiz lässt uns im Zeitraffer an der „Platzspitzkultur”, also der Geschichte eines ausgewählten Ortes des Drogenkonsums und seiner Veränderungen teilhaben.

Einen ganz anderen Beitrag zur Frage von Kultur und Kulturen leisten Hannah Mai Heimann, Simone Penka und Andreas Heinz mit ihrer Untersuchung von Migranten aus unterschiedlichen Kulturen, die in Deutschland unter dem Blickwinkel „Sucht” behandelt wurden. Dabei handelt es sich um Migranten aus der ehemaligen Sowjet-Union und der Türkei im Vergleich zu einheimischen Deutschen.

Weiterhin gibt Luis Prieto in einem kurzen Beitrag aus Sicht des Europäischen Monitoring Zentrums (EMCDDA) einen Überblick über die europäische Perspektive ökonomischer Implikationen von Suchttherapie. Er zeigt, dass einerseits die Wirksamkeit einer Reihe von Suchtinterventionen nachgewiesen werden konnte, aber andererseits die Behandlungsressourcen - gemessen am Bedarf - begrenzt sind.

Frank Neubauer und andere richten ihre Aufmerksamkeit auf die Komorbidität von Sucht und Angst. In ihrem Beitrag wird eine Vergleichsstudie vorgestellt, in der Charakteristika von Angststörungen unter Alkoholabhängigen untersucht wurden.

Nicole Baltruschat, Edgar Geissner und Michael Klein schließlich haben sich mit der Frage befasst, ob sich die deutsche Version des Children of Alcoholics Screening Test (CAST) eignet, die Belastung von Töchtern durch die Alkoholproblematik ihrer Eltern zu erkennen, insbesondere für Befunde bei Patientinnen mit Magersucht und Bulimie.

G. Farnbacher

Korrespondenzadresse

G. Farnbacher

Email: farnbach@uke.uni-hamburg.de