Helicobacter pylori-Eradikation bei Dialysepatienten: Dosis anpassen?

Frage: Kann man/muss man bei der Helicobacter-pylori-Eradikation bei Dialysepatienten die Dosierung renal eliminierter Antibiotika an die Nierenfunktion anpassen (z. B. 1 × 250 mg Levofloxacin anstatt 2 × 500 mg und 2 × 750 mg Amoxicillin anstatt 2 × 1000 mg)?

Antwort:Bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz (Kreatinin- Clearance < 30 ml/min/1,73 m ² oder Serum Kreatinin > 200 µmol/l; darunter 12 Patienten mit Dialyse) wurde gezeigt, dass die Therapie mit Omeprazol 2 × 20 mg, Amoxicillin 2 × 1 g, und Clarithromycin 2 × 500 mg jeweils tgl. für 7 Tage bzgl. der Wirkung und der Nebenwirkungen mit der Therapie bei Patienten ohne Niereninsuffizienz gleichzusetzen ist [1]. In einer vergleichenden Studie waren Lansoprazol 2 × 30 mg, Clarithromycin 2 × 500 mg und Metronidazol 2 × 500 mg jeweils tgl. für 7 Tage bzgl. der Wirkung, der Nebenwirkungen und der Verschlechterung der Niereninsuffizienz der Gabe von Lansoprazol 2 × 30 mg, Clarithromycin 2 × 500 mg und Amoxicillin 2 × 750 mg jeweils tgl. für 7 Tage überlegen [2]. Bei einer Kurzzeittherapie von einer Woche muss die orale Standarddosierung von Amoxicillin, Clarithromycin und Metronidazol nicht zwingend an die Niereninsuffizienz angepasst werden; insbesondere nicht, wenn Metronidazol anstelle von Amoxicillin verwendet wird. Für die Kombination mit Chinolonen liegen unseres Wissens keine kontrollierten Studien zur Eradikation von Helicobacter pylori bei Dialysepatienten vor. Daher empfiehlt es sich, nach einer initialen Standarddosis die Erhaltungsdosis der Chinolone an die Nierenfunktion anzupassen.

Literatur

• 1 Mak S K, Loo C K, Wong A M. et al . Efficacy of a 1-week course of proton-pump inhibitor-based triple therapy for eradicating Helicobacter pylori in patients with and without chronic renal failure.  Am J Kidney Dis. 2002;  40 576-581
• 2 Huang J J, Yang H B, Huang A H, Wu J J. The selection of triple therapy for Helicobacter pylori eradication in chronic renal insufficiency.  Aliment Pharmacol Ther. 2003;  17 1283-1290