Sportverletz Sportschaden 1998; 12(4): 142-146
DOI: 10.1055/s-2007-993352
ORIGINALARBEIT

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Eiskunstlaufspezifische Verletzungen - Verletzungsdokumentation von Hochleistungsathleten während eines saisonvorbereitenden Trainingscamps

Injuries of Competitive Ice Skaters During a Preseason Training CampA. Nikolić, A. W. A. Baltzer, R. Krämer, C. Liebau
  • Orthopädische Klinik, Heinrich-Heine-Universität, Düsseldorf (Direktor: Prof Dr. med. K.-P. Schulitz)
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Publication Date:
12 January 2008 (online)

Zusammenfassung:

Leistungsorientierte Eiskunstläufer absolvieren ein umfangreiches Trainingspensum, bei dem der Halte- und Bewegungsapparat besonders bei Paar- und Einzelläufern durch die sprungbedingten, repetitiven Krafteinwirkungen außergewöhnlichen Belastungen ausgesetzt ist. Diese Form der Belastung führt bei hoher Trainingsintensität zwangsläufig zu typischen Verletzungsmustern und zu chronischen Sportschäden bei Eiskunstläufern. Es wird über 25 Eiskunstläufer verschiedener Leistungsklassen berichtet. Die Daten wurden während eines saisonvorbereitenden Trainingscamps erhoben, wobei im Mittelpunkt der Untersuchungen die verschiedenen Verletzungsarten und Verletzungslokalisationen, sowie die daraus resultierenden individuellen Trainingseinschränkungen standen. Die Ergebnisse beruhen auf der Auswertung von Fragebogen und einer klinischen Untersuchung. Spezifische Verletzungsmuster und Sportschäden der Eiskunstläufer manifestieren sich in erster Linie an der unteren Extremität. Die ersten Symptome treten auffallend oft bereits in der Vorsaison auf und persistieren häufig während der gesamten Saison, in vielen Fällen sogar über mehrere Jahre. Es wird die Bedeutung endogener und exogener Faktoren im Hinblick auf die Verletzungsmuster dargelegt. Einerseits sollten Verletzungen, die durch muskuläre Dysbalancen begünstigt werden, durch gezieltes Ausgleichstraining prophylaktisch begegnet werden, andererseits bleibt weiterhin die Verbesserung des Schlittschuhs im Hinblick auf eine Anpassung an individuelle Fußformen unter Berücksichtigung der außergewöhnlichen Belastungsmuster eine vorrangige Aufgabe.

Abstract

A Prospective Study. Competitive figure skaters absolve a comprehensive training schedule. The musculoskeletal system of pair and single skaters have to tolerate enormous impacts, especially throughout landings after repetitive jumps. Intense training leads therefore to specific sports injuries and chromic overuse injuries of the ice skaters. Twentyfive skaters were studied. We concentrated on the different types and localisations of injuries and on the individual loss of training sessions resulting from these injuries. The results are based on questionnaires and a clinical examination of the athletes. Typical acute and chronic injuries in figure skatimg mainly manifest at the lower extremity. It is striking that the first symptoms often occur during the preseason and persist the complete season or even for several years. The significance of sport specific and not ice skating related influences with regard to injury susceptibility is explained. Methodical “off-ice-training” seems to be useful to prevent injuries resulting from physical dysbalances. Improvements of the skating boots might protect from typical high impact during the landings after repetitive jumps.

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