Geburtshilfe Frauenheilkd 1987; 47(11): 796-799
DOI: 10.1055/s-2008-1036049
Originalarbeiten

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Zur Inzidenz der Hyperandrogenämie

Incidence of HyperandrogenaemiaE. Gitsch, Elisabeth Vytiska-Binstorfer, J. C. Huber
  • I. Univ.-Frauenklinik Wien (Vorstand: Prof. Dr. E. Gitsch)
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Publication Date:
17 June 2008 (online)

Zusammenfassung

341 amenorrhoische Patientinnen, die innerhalb von 2 Jahren in unserer Hormonambulanz betreut wurden, wurden retrospektiv in die einzelnen WHO-Gruppen gegliedert. Bei 30 Patientinnen fand sich eine primäre Amenorrhö, bei 311 Frauen eine sekundäre Amcnorrhö. In 28,3% der sekundären Amenorrhöformen konnte eine hypothalamisch hypophysäre Ursache angenommen werden. In 5,1% wurde ein hypergonadotropes Zustandsbild diagnostiziert. Eine uterine Amenorrhö war in 0,6% feststellbar, ein erhöhter Prolaktinspiegel (WHO V und WHO VI wurden zusammengerechnet) in 6,1%. Auffallend war. daß in 42,1% ein hyperandrogenämisches Zustandsbild registriert wurde. Dies unterstreicht die hohe Inzidenz dieser Amenorrhöform. ohne allerdings Aussagen über ihre klinische Relevanz zu machen. Trotzdem wäre überlegenswert, ob nicht die Hyperandrogenämie als eigenständige Form der Amenorrhö in eine eigene WHO-Klassifizierung zusammengefaßt werden sollte.

Abstract

Within two years 341 amenorrheic patients treated in our idocrinological outpatient department were listed up retrospectively in WHO-classification groups. In 30 patients a primary amenorrhea and in 311 patients a secundary amenorrhea could be registered. In 28.3% a hypothalamic pituitary disorder must be diagnosed. in 5.1% a hypergonadotropic profile was observed. Uterine amenorrhea was seen in 0.6%, a hyperprolactemia in 6.1%. The hyperandrogenemia with an incidence of 42.1% is remarkable and should be included in the WHO-classification.