Geburtshilfe Frauenheilkd 1980; 40(2): 145-152
DOI: 10.1055/s-2008-1037209
Gynäkologie

© 1980 Georg Thieme Verlag, Stuttgart · New York

Besonderheiten bei Schwangerschaften von Frauen im 5. Lebensjahrzehnt*

Peculiarities of Pregnancies in Women in the Fifth Decade of LifeI. Gerhard, B. Runnebaum, V. Herms, F. Kubli
  • Universitäts-Frauenklinik Heidelberg (Geschäftsf. Direktor: Prof. Dr. med. F. Kubli)
* Auszugsweise vorgetragen auf dem 2. Symposium der Deutsch-Französischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe in Lyon April 1979.
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Publication Date:
19 March 2008 (online)

Zusammenfassung

Von 1974 bis 1978 wurden an der Universitäts-Frauenklinik Heidelberg 141 Frauen im 5. Lebensjahrzehnt entbunden. Der Schwangerschaftsverlauf war häufiger durch eine Gestose kompliziert als bei Frauen zwischen 25 und 29 Jahren. Früh- und Mangelgeburten traten nicht häufiger auf als bei den jüngeren Frauen. Das Geschlechtsverhältnis der Kinder war zugunsten der Mädchen verschoben. Trotz kürzerer Geburtsdauer wurde der Zustand der Neugeborenen der älteren Schwangeren nach einer und fünf Minuten schlechter bewertet. Diese Kinder mußten häufiger intubiert und in die Kinderklinik verlegt werden. Die perinatale Letalität war auf 4,2% erhöht. Das Down-Syndrom wurde bei 4,2% der Kinder festgestellt und Mißbildungen bei 4,9%. Durch routinemäßige genetische Fruchtwasseruntersuchungen in der ersten Hälfte der Schwangerschaft und intensive klinische Überwachung dieser Schwangeren sollte sich die kindliche Morbidität und Letalität senken lassen. Als paraklinische Überwachungsmethoden wird neben Ultraschall und CTG die Bestimmung der Gesamtöstrogenausscheidung im Urin vorgeschlagen.

Abstract

From 1974-1978,101 women in the fifth decade of life were delivered. The course of the pregnancy was more often complicated by pre-eclampsia. Premature and dysmature deliveries were not more common than in younger women. The sex ratio was more in favor of females than usual. Despite shorter duration of labor and delivery the Apgar ratings at 1 and 5 minutes were less favorable in the new borns of older pregnant women. The infants required more often intubation and transfer to the pediatric hospital. The perinatal mortality was 4.2%. Down syndrome occured in 4.2% of the infants and abnormalities occured in 4.9%. Routine genetic amniocentesis and intensive pregnantal care should lower the fetal mobidity and mortality in these cases. Urinary total estrogen determinations are proposed as a parameter for the monitoring of the these risk cases besided ultra-sound and fetal monitoring.