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DOI: 10.1055/s-2008-1040195
Biomechanische Vergleichsuntersuchungen über herkömmliche und selbstschneidende Kortikalisschrauben
Comparative Biomechanical Studies of Conventional and Self-Tapping Cortical ScrewsPublication History
Publication Date:
18 March 2008 (online)
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Zusammenfassung
Das Knochengewinde wird bei herkömmlichen Corticalisschrauben seit Danis (1932) mittels eines separaten Gewindeschneiders vorgeschnitten. Dadurch ergibt sich eine hohe mechanische Festigkeit der Verbindung. Andererseits kostet das Gewindeschneiden Zeit, die sich bei einer Plattenosteosynthese beträchtlich summieren kann.
Bereits vor 20 Jahren wurde daher versucht, durch Verwendung selbstschneidender Corticalisschrauben das zeitraubende Gewindeschneiden zu vermeiden. Die damaligen selbstschneidenden Schrauben mit nur einer, längsverlaufenden Schneidenut von Œ Schraubenquerschnitt besaßen jedoch aufgrund mangelhafter Schnittqualität ein wesentlich geringeres Durchdrehmoment und eine reduzierte Haltefestigkeit.
Durch 3 schmale, linksgerichtete, schräggestellte Schneidenuten an der Schraubenspitze konnten die Schneideigenschaften der Knochenschraube nunmehr entscheidend verbessert werden. Bei mikroskopischer Untersuchung der Knochengewinde zeigte sie einen wesentlich besseren Schnitt, so daß sich kaum ein Unterschied zum Gewindeschneider erkennen ließ.
Biomechanische Tests an diesen neuen selbstschneidenden Schrauben zeigten, daß ihr Eindrehmoment, Durchdrehmoment und ihre maximale Zugkraft in der gleichen Größenordnung wie bei herkömmlichen Corticalisschrauben liegen.
Im praktischen Einsatz besticht die gute Handhabung und Zeitersparnis der neuen selbstschneidenden Schrauben. Am osteoporotischen Knochen sollte die Schraube allerdings nur bei sicherer Führung in der proximalen Kortikalis eingesetzt werden.
Abstract
In normal cortical screws the thread must be cut by a separate threadcutter. So a high stability of the connection is achieved. On the other hand thread cutting needs time, which may be assumed to several minutes during a plate osteosynthesis.
To avoid threadcutting, selftapping screws were used 20 years ago. These old selftapping screws had a reduced stability and a lower torque at the final screw driving so that they tended to destroy the thread.
By a modification of the cutting edges at the tip of the screw the tapping quality is increased decisively. The microscopic examination showed a better cutting of the new screws with little difference to a threadcutter.
In biomechanical tests the final torque and the maximum tension force of the selftapping screws were at the same level as in usual precutted screws.
In the practical use the new selftapping screws have a good handling and save time during operation. In osteoporosis, they should be used carefully in order to meet the opposite corticalis' hole and not to destroy the ipsilateral corticalis' thread.