RheumaNet - Nutzen neuer Online-Techniken für die Vernetzung in der deutschen Rheumatologie

Abstract

Information transfer in medicine is challenged by new electronic communication systems. A reasonable part of the known deficit in the care of patients with chronic rheumatic diseases is due to missing, incomplete or delayed communication. Therefore the "Rheumazentrum Duesseldorf" has developed a concept to improve information transfer between the 21 German multipurpose arthritis centres (,,regionale Rheumazentren" founded by the German Minister of Health in 1992) and associated institutions, clinics and medical societies. Using a dedicated Internet server, which is online since January 1996, communication services such as Electronic-mail (E-mail), file transfer and World Wide Web will serve as a network in German rheumatology (,,RheumaNet''). Many tasks of the rheumatic centres can be adopted, supported or become feasible only when using the RheumaNet. Data, agendas protocols, notifications and papers of consent can be transferred more quickly and at lower cost, attaining a hitherto unknown topicality. New possibilities are provided by interactive online communication. For example, teamwork on a project is possible over any distances without meetings (workgroup computing). In addition, RheumaNet will be able to support basic patient documentation (,,Kerndokumentation") of the German rheumatic centres, which has been conducted by the ,,Deutsches Rheumaforschungszentrum". Moreover, the intended integration of the rheumatic centres as a working group of the German Society of Rheumatology is supported by RheumaNet. Interdisciplinary communication with other clinics and medical societies as well as coordination of rehabilitation and installation of patient information boards will be improved. In future, the new techniques of interactive communication might promote new teaching methods in medical education and training. RheumaNet is a model for quality assurance in rheumatology care. By providing local and worldwide exchange of scientific information, it can be regarded as a novel integration of research and patient care for German rheumatology.

Zusammenfassung

Neue Kommunikationstechniken sind im Begriff, die Informations- und Wissensvermittlung in der Medizin zu revolutionieren. Ein nicht unerheblicher Anteil der bekannten Versorgungsdefizite bei der Betreuung chronisch Kranker ist auf eine fehlende, unzureichende oder verzögerte Kommunikation in der Behandlungskette zurückzuführen. Hierauf aufbauend hat das Rheumazentrum Düsseldorf (RZD) ein Konzept entwickelt, um den Informationsaustausch zwischen den Rheumazentren und assoziierten Einrichtungen, Kliniken und Fachgesellschaften grundlegend zu verbessern. Über einen dedizierten Rheuma-Internet-Server des RZD, welcher im Januar 1996 in Betrieb gegangen ist, können die neuen Kommunikationsdienste wie Electronic Mail (E-mail), File Transfer und World Wide Web (WWW) zur bundesweiten Vernetzung der Rheumazentren (RheumaNet) genutzt werden. Hierdurch können viele Aufgaben übernommen, unterstützt oder teilweise sogar erst ermöglicht werden. Terminvereinbarungen, Tagesordnungen, Protokolle, Informationsoder Konsensuspapiere sind so nicht nur schneller, sondern auch kostengünstiger zu übermitteln und gewinnen bislang ungeahnte Aktualität. Neue Möglichkeiten können durch eine interaktive ,,Online''-Kommunikation geschaffen werden, so kann z. B. über beliebige Distanzen hinweg gemeinsam an einem Projekt gearbeitet werden, ohne daß hierfür eine persönliche Zusammenkunft erforderlich ist ("Workgroup Computing"). Die angestrebte Fortführung der im Rahmen des Modellprojektes regionaler Rheumazentren bundesweit aufgebauten Kerndokumentation kann durch das vorgeschlagene Konzept wesentlich unterstützt werden. Datenübermittlung, EDV-Support und Koordination der Dokumentation und deren Auswertung sind in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Rheuma Forschungszentrum via Internet sehr viel einfacher und effektiver möglich als es bislang der Fall war. Die Integration des Modellverbundes BMC-geförderter Rheumazentren als Arbeitsgemeinschaft in die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) wird durch das RheumaNet ebenfalls unterstützt. Die interdisziplinäre Kommunikation mit anderen Kliniken und medizinischen Fachgesellschaften sowie die Koordination von Nachsorgeleitstellen für Rehabilitationspatienten und die Einrichtung von Patienteninformations-stellen, z. B. in Zusammenarbeit mit der Deutschen Rheumaliga, wird unterstützt. Auch die rheumatologische Aus-, Fort- und Weiterbildung kann durch das RheumaNet verbessert werden, mit den interaktiven Medien sind dabei auch ganz neue Formen der medizinischen Wissens- und Informationsvermittlung denkbar. Somit ist das vorliegende Konzept eine modellhafte und konkrete Maßnahme zur Qualitätssicherung in der rheumatologischen Versorgung. In Zusammenarbeit mit der DCRh kann über das WWW auch die ,,Öffentlichkeitsarbeit" und ,,Außendarstellung" der Rheumatologie wesentlich mitgestaltet werden. Die vielfältigen Möglichkeiten können und sollen auch für den bundes- und weltweiten wissenschaftlichen Informationsaustausch genutzt werden. Daher stellen die neuen Informationstechniken auch eine innovative Verbindung und Integration von Forschung und Versorgung in der deutschen Rheumatologie dar.