Aktuelle Rheumatologie 1987; 12(5): 283-291
DOI: 10.1055/s-2008-1047946
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die Tuberkulose des Ellenbogengelenkes

Tuberculosis of the Elbow JointR.  Richter , K. M. Jaschik , Th.  Richter , H. J. Schulz
  • Chirurgisch-orthopädische Klinik der LVA Württemberg, Albstadt 2
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
18. Februar 2008 (online)

Abstract

From 1955 to 1980 (inclusive) surgical treatment was effected in our hospital in 37 patients (24 male, 13 female, including two foreign workers) who were suffering from tuberculosis of the elbow joint, almost all in an advanced stage (13 right, 24 left). The average age of the patients was 34.3 years (youngest patient 6 year, oldest 80 years of age). The time that elapsed between the onset of complaints and clarification of the diagnosis was 3.6 years on the average (minimum 3 months, maximum 30 years). 18 patients (48.6%) had already been treated previously for tuberculosis of an organ or osteoarticular tuberculosis. 3 patients (8.1%) had an additional florid specific infection of different localisation. Fistulas, abscesses or combinations of both were found in 13 patients (35.1%). The local on pressure and the patient experiences muscular fatigue or weakness. Contraction becomes painful.
3. Reflectory painfulness of the joint capsule and ligaments. The signs stated above are reproducible:
1. voluntary externally by voluntary execution of a movement or by assuming a certain posture that is slowed down or inhibited via arthrotendomyotic phenomena, and complete relief from this pain is achieved by elimination of the disturbing factor, for example the crooked posture.
2. involuntarily "internally": In case of disturbing factors such as muscular contractures the arthrotendomyotic reactions disappear as soon as the muscular contractures are reversed.

Zusammenfassung

Von 1955 bis einschließlich 1980 wurden in der hiesigen Klinik 37 Patienten (24 männliche/13 Frau, davon 2 Gastarbeiter) mit fast ausschließlich fortgeschrittener Ellenbogengelenktuberkulose (13 re./ 24 li.) operativ behandelt. Das Durchschnittsalter der Kranken betrug 34,3 Jahre (jüngster Pat. 6, ältester 80 Jahre). Von Beginn der Beschwerden bis zur Klärung der Diagnose vergingen durchschnittlich 3,6 Jahre (minimal 3 Monate, maximal 30 Jahre). 18 (48,6%) Kranke waren bereits früher wegen einer Organoder einer osteoartikulären Tuberkulose behandelt worden, 3 (8,1%) Patienten litten zusätzlich an einer floriden spezifischen Infektion anderer Lokalisation und in 13 (35,1%) Fällen konnten Fisteln, Abszesse oder deren Kombination nachgewiesen werden. Bei 14 (37,8%) Patienten war der Allgemeinzustand leicht reduziert und bei 22 (59,5%) Kranken lag der 1-Stundenwert der BSG unter 10 mm nach W. 7mal (18,9%) ließ sich die Diagnose weder durch die feingewebliche noch durch die bakteriologische Untersuchung sichern. In diesen Fällen wiesen die Vorgeschichte, der klinische und röntgenologische Befund wie auch der weitere Verlauf auf eine Tuberkulose hin. Nach einer durchschnittlich 2,3 Monate andauernden präoperativen tuberkulostatischen Behandlung (bei gleichzeitiger Immobilisation) wurden 1 Synovialektomie, 8 intrafokale Arthrodesen, 13 Herdausräumungen und 15 Resektionsarthroplastiken vorgenommen. Bei 7 (18,9%) Patienten traten während des Krankenhausaufenthaltes Komplikationen auf. Diese verlängerten zwar die Dauer der stationären Behandlung (Zweitoperation), wirkten sich aber nicht negativ auf das Operationsergebnis aus. Die stationäre Behandlungsdauer betrug im Durchschnitt 10,7 Monate (minimal 1 Monat, maximal 23 Monate). 31 (83,8%) Kranke blieben in ambulanter Überwachung. Sie wurden durchschnittlich 3,4 Jahre (Minimum 2 Monate, Maximum 18 Jahre) nach Beendigung des Krankenhausaufenthaltes nachuntersucht. Reaktivierungen des Prozesses fanden wir nicht. 19 (61,3%) der Nachuntersuchten arbeiteten im Durchschnitt etwa 7 Monate (minimal 1, maximal 16 Monate) nach Entlas-sung aus stationärer Behandlung wieder in ihrem früheren Beruf oder gingen der gewohnten Beschäftigung nach. 2 (6,5%) waren inzwischen berentet worden und bei 10 (32,2%) war der Arbeitsbeginn aus den Unterlagen nicht zu entnehmen.

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