Klin Monbl Augenheilkd 1989; 195(11): 315-318
DOI: 10.1055/s-2008-1050045
Experimentelle und theoretische Studien

© 1989 F. Enke Verlag Stuttgart

Entsteht die Widerstandserhöhung des Glaucoma simplex durch regional unterschiedliche Verdichtungen des Trabekelwerkes?

Einige methodische und morphologische Überlegungen zur Klärung dieser FrageIs Increased Outflow Resistance in Open-Angle Glaucoma Due to Regional Differences in Trabecular Meshwork Density?E. Bàràny1 , E. Lütjen-Drecoll2
  • 1Medical Pharmacology, Biomedicum Uppsala, Schweden
  • 2Anatomisches Institut der Universität Erlangen-Nürnberg
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Publication Date:
11 February 2008 (online)

Zusammenfassung

Goldmann beschrieb 1953, dass in einem unterperfundierten Trabekelwerk der Abflußwiderstand erhöht ist und folgerte, dass nur ständige Durchströmung die Abflußkanäle offenhält. Beim primär chronischen Glaukom treten unter der Innenwand des Schlemmschen Kanals Verdichtungen auf, die aus feinfibrillärem Material sowie verschiedenen Glykoproteiden bestehen. Es werden drei verschiedene Untersuchungsmethoden vorgeschlagen, durch die die Frage geklärt werden könnte, ob bei Glaukompatienten tatsächlich Regionen im Trabekelwerk mit reduzierter Durchflußrate vorhanden sind: 1. Dopplermethode mit Ultraschall. Ein Sender mit stark divergentem Strahl könnte auf die Kornea gesetzt und die Limbusregion mit einem sehr kleinen Empfänger abgetastet werden. Wird das Trabekelwerk durchströmt, könnte eine Dopplerverschiebung der Ultraschallfrequenz auftreten und mit üblichen Methoden hörbar gemacht werden. Über verdichteten Regionen würden sie fehlen. 2. Dopplermethode mit Laserlicht. Wenn monochromatisches Laserlicht in den Kammerwinkel geschickt und das zurückgestreute Licht mit dem Originallicht gemischt wird, könnte in durchströmten Regionen ein Dopplereffekt auftreten. Allerdings sind die heute vorhandenen Laser nicht ausreichend monochromatisch. 3. Beobachtungen von Albumin-gebundenem Fluorescein, das vom Kanal aus in die Vorderkammer eintritt. Der Kanal wird retrograd mit Blut gefüllt. Die gonioskopische Untersuchung wird mit polarisiertem Licht und Beobachtung durch ein gleichgerichtetes Polarisationsfilter durchgeführt.

Summary

In 1953, Goldmann observed that outflow resistance increases in an underperfused meshwork and concluded that only continuous perfusion keeps the outflow channels open. In primary open-angle glaucoma densifications occur beneath the inner wall of Schlemm's canal. They consist of fine fibrillary material and various glycoproteins. In order to see if densifications with reduced flow exist in clinical cases three possible examination techniques are proposed. (1) Doppler ultrasound: A transmitter with a very divergent beam could be placed on the cornea and the limbus probed with a small-diameter receiver. If the meshwork is perfused radially some Doppler frequencies might be generated and rendered audible in the usual way. Over densifications without perfusion they would be absent. (2) Doppler laser: If monochromatic light were used in a gonioscope and the light returned from the angle mixed with the original, it might be possible to observe Doppler frequencies. However, present-day lasers are not sufficiently monochromatic. (3) Observation of albumin-bound fluorescein entering the chamber from the canal. The canal is filled retrogradely with blood. Gonioscopy with polarized excitant light and observation through a polarized filter.