Aktuelle Rheumatologie 1983; 8(3): 90-95
DOI: 10.1055/s-2008-1051053
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Der Einfluß nichtsteroidaler Antirheumatika auf den Kohlehydratstoffwechsel

Ergebnisse einer Interaktionsstudie an Diabetikern unter Fenbufen und oralen AntidiabetikaThe Influence of Non-Steroidal Antirheumatics on Carbohydrate MetabolismO.  Knüsel , J.  Huber
  • Rheumaklinik Zurzach
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
18. Februar 2008 (online)

Abstract

The occurrence of Diabetes mellitus in our latitudes continues to increase, but about one quarter of the population requires long-term therapy with antirheumatic agents for chronic rheumatic diseases. This means that anti-inflammatories and oral antidiabetics are taken simultaneously by one and the same patient. Thus, considerable practical importance is placed on the question of a possible interaction of these two substances. 14 diabetics, who showed a constantly good stabilisation of their diabetes when treated with Glibenclamide or Tolbutamide, were included in the study. After a two-day preliminary period, the patients received Fenbufen in addition for 8 days. On days 0, 1, 3, 5 and 7, blood sugar levels were measured 5 times (8.00, 10.00, 12.00, 14.00 and 16.00 h), in order to determine any possible interaction. The statistical evaluation showed no deviations in blood sugar levels during or following the test period. The results of this study justify the assumption that there is no significant interaction between Fenbufen and the sulphonyl urea derivatives, Glibenclamide and Tolbutamide.

Zusammenfassung

Der Diabetes mellitus nimmt in unseren Breitengraden weiter zu. Andererseits benötigt rund ein Viertel der Bevölkerung wegen chronisch rheumatischer Beschwerden nichtsteroidale Antirheumatika als Langzeittherapie. Diese Tatsachen bringen es mit sich, daß Antirheumatika und orale Antidiabetika simultan beim selben Patienten zur Anwendung gelangen. Somit kommt der Frage nach einer möglichen Interaktion dieser beiden Substanzen erhebliche praktische Bedeutung zu. 14 Diabetiker, die unter Glibenclamid oder Tolbutamid innerhalb der letzten 2 Monate eine konstant gute Einstellung ihrer diabetischen Stoffwechsellage zeigten, wurden in die Studie aufgenommen. Nach einer 2tägigen Vorperiode erhielten die Patienten für die Dauer von 8 Tagen zusätzlich Fenbufen. An den Tagen 0, 1, 3, 5 und 7 wurden 5 Blutzuckerbestimmungen (8.00, 10.00, 12.00, 14.00 und 16.00 Uhr) durchgeführt, um so eine mögliche Interaktion zu erfassen. Die statistische Auswertung ergab keine Abweichungen der Blutzuckerwerte vor, während und nach der Prüfperiode. Die Ergebnisse dieser Studie berechtigen zur Annahme, daß zwischen Fenbufen und den Sulfonylharnstoffen Glibenclamid oder Tolbutamid keine klinisch signifikante Interaktion besteht.

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