Klin Monbl Augenheilkd 1982; 180(4): 303-307
DOI: 10.1055/s-2008-1055073
Aus der Praxis - für die Praxis

© 1982 F. Enke Verlag Stuttgart

Endoskopie der Nase als Hilfe für die Tränenwegschirurgie

Endoscopy of the Nose as a Help in Lacrimal Duct SurgeryCh. Bosshard
  • Klinik für Augenkrankheiten, Kantonsspital St. Gallen (Chefarzt: Prof. Dr. P. Speiser)
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Publication Date:
11 February 2008 (online)

Zusammenfassung

Die Endoskopie der Nase ist eine ergänzende Untersuchungsmethode der ableitenden Tränenwege. Wir führen sie in Lokalanästhesie beim liegenden Patienten durch. Wir verwenden ein Hopkins Endoskop mit der 30° und 70° Optik mit dem Durchmesser von 2,7 mm und 4 mm. Vor einer Dakryozystorhinostomie kann mit der Endoskopie beurteilt werden, ob für die Anfertigung der Anastomose genügend Raum vorhanden ist. Die nasale Öffnung des Ductus nasolacrimalis kann durch das Endoskop direkt eingesehen werden. Dadurch kann der Farbstofftest mit Fluoreszein objektiviert werden. Nach einer Dakryozystorhinostomie ermöglicht die Endoskopie eine genaue Beobachtung des Heilverlaufs im Bereich der Anastomose. Als Komplikationen haben wir Granulationsgewebe und Synechien zwischen der Anastomose und der mittleren Muschel und Synechien zwischen der Anastomose, der mittleren Muschel und dem Nasenseptum beobachtet. Granulationsgewebe kann unter optischer Kontrolle gezielt abgetragen werden. Bei der Intubation der ableitenden Tränenwege mit Quickert Sonden erleichtert die Endoskopie das Auffinden der Sonde nach dem Austritt aus dem Ductus nasolacrimalis unter der unteren Muschel. Wenn eine Verkeilung der unteren Muschel mit dem Nasenboden vorliegt, kann das Auffinden der Sonde ohne optische Kontrolle unmöglich sein. Schließlich kann mit Hilfe der Endoskopie die richtige Lage der Sonde beim Sondieren des Ductus nasolacrimalis bei konnataler Tränenwegsstenose geprüft werden. Perforationen können erkannt und vermieden werden.

Summary

Endoscopy of the nose is a recently-adopted supplementary procedure for examining the tear drainage system. This examination is performed under local anesthesia with the patient on the operating table. We use a Hopkins endoscope with 30° and 70° deflections, diameter 2.7 mm and 4 mm. Endoscopy prior to dacryocystorhinostomy enables the examiner to judge whether the nasal cavity is large enough for an osteotomy. The orifice of the nasolacrimal duct is visible directly through the endoscope, so that the dye test can be rendered fairly objective. Endoscopy also enables the course of healing of the nasal ostium after surgery to be studied. We observed complications, such as granular tissue and synechiae developing between the posterior flap of the nasal mucosa, the middle turbinate and the nasal septum. Granultion tissue may be removed under endoscopic control. If an intubation of the lacrimal system is attempted, it may be easier to find the end of the steel probe exiting into the nose under endoscopic observation. If the inferior turbinate is impacted with the nasal floor, it may be impossible to find the probe under the inferior turbinate without endoscopic control. Finally, during lacrimal duct probing in infants, one can check whether the probe is correctly sited. Perforations created by probing can be recognized and avoided.

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