Aktuelle Urol 1992; 23(3): 118-122
DOI: 10.1055/s-2008-1060427
Aus der Grundlagenforschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart · New York

C-reaktives Protein (CRP) als Serumparameter zur Abschätzung von Gewebsläsionen nach extrakorporaler Stoßwellenlithotripsie

Determination of C-reactive Protein for Evaluation of Possible Tissue Trauma After Extracorporeal Shock Wave LithotripsyC. W. Schärfe, D. M. Wilbert, W. L. Strohmaier, K.-H. Bichler
  • Abteilung für Urologie der Eberhard-Karls-Universität Tübingen (Direktor: Prof. Dr. med. K.-H. Bichler)
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Publication Date:
28 April 2008 (online)

Zusammenfassung

Hochenergetische Stoßwellen können zu erheblichen Gewebsläsionen führen. Dies ist aus Tierversuchen (4, 8, 9, 10) und aus klinischen Studien (7, 15, 17) bekannt. Das C-reaktive Protein (CRP) zeichnet sich durch eine hohe Empfindlichkeit auf Gewebsläsionen aus, so daß bereits wenige Stunden nach operativen Eingriffen erhöhte Serumspiegel beobachtet werden können. In einer prospektiven Studie wurde die mögliche Gewebstraumatisierung durch extrakorporale Stoßwellenlithotripsie (ESWL) mittels der Bestimmung des CRP im Serum bei 38 Patienten untersucht. 50 % der Patienten zeigten nach ESWL keine Anstiege des CRP. 31,6 % zeigten Anstiege des CRP im Mittel auf l,5 mg / dl, mit einem Maximum am 1. Tag und anschließendem Abfall in den Normbereich. 18,4 % zeigten verspätete CRP-Anstiege am 5. Tag, die innerhalb des Meßzeitraumes auf über 3 mg/dl stiegen. Die Untersuchungen belegen, daß durch ESWL nur bei 30 % der Patienten eine geringe Gewebstraumatisierung zustande kommt. Im Falle der verzögerten CRP-Anstiege, zeigten sich jeweils postoperative Obstruktionen oder Infektionen, so daß die CRP-Bestimmung als Screeninginstrument nach ESWL-Behandlung angesehen werden kann.

Abstract

High-energy shock waves can induce considerable tissue injury. This is known from animal as well as clinical studies. C-reactive protein (CRP), one of the acute-phase proteins, is known to react very sensitively to traumatization. Elevated serum levels can be demonstrated only a few hours after surgical intervention. In a prospective study of 38 patients, the possible tissue alteration induced by extracorporeal shock wave lithotripsy (ESWL) was evaluated by serial CRP determination. 50 % of the patients had no CRP elevation after ESWL, 31.6 % had an increase to 1.5 mg/dl and in 18.4 %, delayed CRP-increase occurred at day 5. The results indicate that minimal tissue reaction could be detected in only 30 % of the patients. However, delayed increase of CRP levels are consistent with obstruction and/or infection.