Die Bedeutung von Geschlechtsunterschieden für die Auswertung somatosensorisch evozierter Potentiale

Summary

In 45 healthy volunteers (22 males and 23 females with the same age structure) the peak latencies and inter-peak differences of the cervical and early cortical components of the somatosensory evoked potential were measured.

The distribution of the values of the variables and their relationship with arm length were investigated both for the sample as a whole and for each.sex separately.

Significantly higher average values of the latencies and arm lengths were found in men. The correlations between arm length and latency had consistently higher values for the female sample.

On the basis of these results it is concluded that a sufficient assessment of the latencies is only possible with the help of sex-specific normal values.

Zusammenfassung

An 45 gesunden Probanden (22 Männern, 23 Frauen, gleiche Altersverteilung) wurden die Latenzen und Latenzdifferenzen der zervikalen und frühen kortikalen Komponenten des somatosensorisch evozierten Potentials gemessen.

Die Verteilungskennwerte der Variablen und ihre Beziehungen zur Armlänge wurden sowohl für die Mischpopulation als auch für beide Geschlechter getrennt untersucht.

Dabei fanden sich deutlich höhere Mittelwerte der Latenzen und Armlängen bei den Männern. Die Korrelationen zwischen Armlänge und Latenz wiesen durchweg höhere Werte bei den Frauen auf.

Aufgrund dieser Ergebnisse wird gefolgert, daß eine ausreichende Beurteilung der Latenzen nur mit Hilfe von geschlechtsspezifischen Normwerten möglich ist.

Key Words:

Somatosensory evoked potentials - Latencies - Normal values - Sex-linked differences