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DOI: 10.1055/a-0785-0693
Leben im Gleichgewicht
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
14. Dezember 2018 (online)
„Das Leben ist kurz, aber die Kunst ist lang, die rechte Zeit ist nur ein Augenblick, Erfahrung trügt, Entscheidung ist schwer. Man muss nicht nur selbst das Rechte tun, sondern auch der Kranke und die dabei sind, und das, was von außen kommt“. – so lautet der erste und wohl berühmteste dem großen Arzt Hippokrates zugeschriebene Aphorismus. So ist es nicht von ungefähr, das uns schon die alte hippokratische Textsammlung dazu anhält, Luft, Wasser und Ortslage und darüber hinaus vieles andere mehr in Zusammenhang mit der Gesundheit zu bedenken. Über Jahrhunderte war in Ergänzung dazu die Humoralpathologie die bestimmende medizinische Lehre – eine auf innere und äußere Gleichgewichte bedachte Herangehensweise. Zu Recht haben wir uns von gelber und schwarzer Galle, Blut und Schleim als Determinanten von Gesundheit und Lebensqualität verabschiedet. Dennoch bleibt der Grundgedanke vielfältiger innerer und äußerer Gleichgewichte als Grundlage körperlicher, seelischer und sozialer Gesundheit, oft unter anderen Namen, weiter wirksam: als Homöostase und Normalwerte in Physiologie und Biochemie, als balancierter Flow Kanal in der Stressforschung, als Balance von Risikofaktoren und Schutzfaktoren in der Resilienzforschung und auch im zukunftsorientierten Gedanken einer Koproduktion von Gesundheit in einem gelingenden interaktiven Miteinander von Therapeut, Patient und psychosozialer Umwelt: „Man muss nicht nur selbst das Rechte tun, sondern auch der Kranke und die dabei sind, und das, was von außen kommt“…