RSS-Feed abonnieren

DOI: 10.1055/a-1710-3669
Stadienorientierte CT-Klassifikation und intermodales Evolutionsmodell bei hepatischer alveolärer Echinokokkose
Artikel in mehreren Sprachen: English | deutsch

Zusammenfassung
Hintergrund
Die alveoläre Echinokokkose (AE) ist eine der gefährlichsten humanen Parasitosen. Hauptmanifestationsort der Erkrankung ist mit etwa 98 % die Leber. Die 2016 vorgestellte „Echinococcus Multilocularis Ulm Classification for Computed Tomography“ (EMUC-CT) war die erste Zusammenstellung CT-morphologischer Kriterien der hepatischen AE. Studien auf Basis der EMUC-CT ermöglichten es, über die rein diagnostische Typisierung hinaus Rückschlüsse auf die Entwicklung der Läsionen im Krankheitsverlauf zu ziehen. Zu den wichtigsten Erkenntnissen dieser Vorläuferstudien gehörte, dass sich Typ IV der EMUC-CT als Initialläsion präsentierte, während EMUC-CT Typ III-Läsionen meist mit einer fortgeschrittenen Krankheitskonstellation verbunden waren. Eine intermodale Betrachtung bildmorphologischer Kriterien gibt weitere Hinweise für eine Läsionsevolution.
Methode
Mit der „Alveolar Echinococcosis Ulm Classification“ (AEUC) erfolgte eine Revision der bisherigen EMUC-CT mit einer stadienorientierten Neuordnung der Primärmorphologien. Zudem konnte ein intermodales Klassifikationsschema zur Evolution hepatischer AE-Läsionen anhand der AEUC, der MRT Kodama-Klassifikation und Aspekten des Ultraschalls skizziert werden.
Ergebnisse
Die erste stadienorientierte CT-Klassifikation hepatischer AE „AEUC“ basiert in ihrer Läsionscharakterisierung auf der getrennten Betrachtung zweier Klassifikationssäulen, den 5 „Primärmorphologien“, AEUC I–V (AEUC II–IV mit Subkriterien), und den 5 „Kalzifikationsmustern“. Darüber hinaus präsentiert ein intermodales Klassifikationsschema 5 Stadien der Läsionsevolution: „Initialstadium“, „Progressionsstadium“, „fortgeschrittenes Stadium“, „Übergangsstadium“ und „Regressionsstadium“.
Schlussfolgerung
Die bildgebenden Modalitäten unterscheiden sich in der Darstellung von Läsionskriterien. Dies unterstreicht die Notwendigkeit unimodaler Klassifikationssysteme. Die Stadienzuordnung einer AE-Läsion kann unter Wertung verschiedener Modalitäten genauer erfolgen.
Kernaussagen:
-
Die AEUC bietet eine stadienorientierte CT-Klassifikation bei hepatischer AE.
-
Aspekte unterschiedlicher Modalitäten ermöglichen eine vielschichtigere Betrachtung der Läsionsevolution.
-
Eine genauere Stadienzuordnung kann durch die Kombination verschiedener Modalitäten erreicht werden.
Zitierweise
-
Graeter T, Schmidberger J. Stage-Oriented CT Classification and Intermodal Evolution Model in Hepatic Alveolar Echinococcosis. Fortschr Röntgenstr 2022; 194: 532 – 544
Key words
computed tomography - intermodal classification - lesion evolution - alveolar echinococcosisPublikationsverlauf
Eingereicht: 25. Juni 2021
Angenommen: 14. Oktober 2021
Artikel online veröffentlicht:
26. Januar 2022
© 2022. The Author(s). This is an open access article published by Thieme under the terms of the Creative Commons Attribution-NonDerivative-NonCommercial License, permitting copying and reproduction so long as the original work is given appropriate credit. Contents may not be used for commecial purposes, or adapted, remixed, transformed or built upon. (https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/)
Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany