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DOI: 10.1055/s-0030-1266124
Ergebnisse der 9. Erhebung zur Struktur der neurologischen Kliniken der Akutversorgung in Deutschland
Results of the 9th Survey on the Structure of Neurological In-Patient Services in GermanyPublikationsverlauf
Publikationsdatum:
26. April 2011 (online)
Zusammenfassung
Die Kommission 1.14 (früher 1.03) „Qualitätssicherung / Anhaltszahlen” der DGN führt seit 1980 in mehrjährigen Abständen Erhebungen zur Struktur neurologischer Kliniken durch. Die hier berichtete Erhebung fand 2010 mit Bezug auf das Jahr 2009 bzw. den Stichtag 31.12.2009 statt und richtete sich an 335 neurologische Kliniken der Akutversorgung. Verwertbare Antworten liegen von 211 Kliniken (63 %) vor. Im Vergleich zur letzten Erhebung mit Bezug auf das Jahr 2007 ist die Zahl neurologischer Abteilungen und neurologischer Akutbetten je Einwohner gestiegen. Bei ähnlicher Belegung ist die Verweildauer weiter zurückgegangen. Neurologische Intensivbetten sind häufiger als im Jahr 2007 in interdisziplinäre Intensivstationen integriert. Die Erfordernisse des Arbeitszeitgesetzes und der regelhafte Schichtdienst auf Intensivstationen hat zu einer Ausweitung des ärztlichen Stellenschlüssels geführt. Die Ausstattung der Kliniken mit Fachtherapeuten hat sich verbessert, insbesondere Neuropsychologen fehlen jedoch weiter an vielen Kliniken. Knapp die Hälfte der Kliniken berichteten unbesetzte Arztstellen, in manchen Kliniken hat der Ärztemangel kritische Ausmaße erreicht. Soweit Angaben zur internen Leistungsverrechnung gemacht wurden, scheinen diesbezügliche Verrechnungssysteme noch nicht ausgereift.
Abstract
Surveys regarding the structure of neurological inpatient care have been conducted by the German Neurological Society since 1980. The present survey covers the year 2009 and addressed 335 hospital departments of neurology concerned with inpatient care of acute neurological disorders, of which 63 % responded. In comparison to the last survey which covered the year 2007, the number of neurological hospital departments and beds per capita has increased while the average length of stay has decreased. In 2009, neurological intensive care was more often provided in multidisciplinary intensive care units. For junior physicians working on ICUs it has become standard to work in shifts. Working time regulation legislation has resulted in an increased demand for doctors which, in turn, led to an increasing number of job vacancies. There is a considerable number of departments where staff shortage has become critical. Where already established, the means of internal cost allocation need to be refined.
Schlüsselwörter
Neurologie - Strukturqualität - Intensivtherapie - Stroke Unit - interne Leistungsverrechnung
Keywords
neurology - structure quality - intensive care - stroke unit - profit centre accounting
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Prof. Dr. G. R. Fink
Klinik und Poliklinik für Neurologie, Universitätsklinikum Köln
Kerpener Str. 62
50924 Köln
eMail: gereon.fink@uk-koeln.de